
Technik-Kolumne:
TechTäglich: Apple plant faltbares iPhone
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit Apples Plan für ein faltbares iPhone und der mitlauschenden Playstation 5.

Foto: W&V
Apple plant faltbares iPhone
Samsung hat schon eins, LG auch. Und Apple will es nun ebenfalls: Das faltbare Smartphone soll in der Technik-Welt in den nächsten Jahren den Trend setzen. Aus der asiatischen Lieferkette kommen spannende Infos: Wie die Economic Daily News berichtet, hat Apple erste Testmuster eines faltbaren iPhones an Foxconn verschickt. Apples Hauptzulieferer soll nun in aufwändigen Testreihen herausfinden, ob in den Geräten vorzugsweise OLED- oder Micro-LED-Displays zum Einsatz kommen sollten. Die Entscheidung soll durch rund 100.000 (Härte-)Tests, bei denen ein solcher Bildschirm permanent geöffnet und geschlossen wird, erleichtert werden. Um den Schließmechanismus von MacBooks zu testen, sind normalerweise zwischen 20.000 und 30.000 Testreihen nötig.
Apple will offenbar nicht den gleichen Fehler wie Samsung begehen: Der südkoreanische Konzern hatte ein erstes Faltsmartphone überhastet auf den Markt gebracht und sich den Zorn der frühen Tester zugezogen, die schon nach 24 Stunden Nutzung Schäden am Klappmechanismus und im Display bemängelten. Dennoch sind die Südkoreaner bei der Herstellung eines Apple-Falt-iPhones unentbehrlich. Samsung, das aktuell das zweite faltbare Modell "Galaxy Z Fold2" verkauft, soll gerüchteweise die Panels für das faltbare iPhone zuliefern. Wie der Report weiter verrät, ist nicht mit einem zeitnahen Release zu rechnen: Apple kalkuliert ihn erst für den Herbst 2022 ein. Im Herbst 2021 würden dann noch mal herkömmliche iPhone-Modelle erscheinen. Gerüchteweise will Apple für ein solch neuartiges iPhone zwei Bildschirme mithilfe eines einzigen Scharniers koppeln. Samsung setzt aktuell auf ein komplettes Display. Eine Notch (Kerbe) werde das faltbare iPhone nicht besitzen, nur eine kleine Bildschirmeinfassung für die Gesichtserkennung.
IBM entwickelt Fachdienst E-Rezept
Großauftrag für IBM: Die Deutschland-Division des Konzerns hat den Zuschlag für die Entwicklung und den Betrieb des E-Rezept-Fachdienstes erhalten. Der Auftrag war europaweit von der gematik GmbH ausgeschrieben worden. 2005 war gematik von den Spitzenorganisationen des deutschen Gesundheitswesens, darunter dem Bundesministerium für Gesundheit, der Bundesärztekammer und dem Deutschen Apothekerverband, mit dem Ziel gegründet worden, die elektronische Gesundheitskarte einzuführen, zu pflegen und weiterzuentwickeln. IBM koordiniert nun den Plan, dass alle Rezepte künftig digital und zentral über einen Fachdienst verwaltet werden.
Bis zu 500 Millionen Rezepte werden pro Jahr in Deutschland ausgestellt. IBM stellt dabei auch sicher, dass E-Rezepte verschlüsselt gespeichert und über die E-Rezept-App an die Server der Apotheken übertragen werden, ohne selbst Zugriff auf die sensiblen Daten zu haben. Der Quellcode wird Open Source sein. Ein Sicherheitsgutachten wird prüfen, ob die Daten verschlüsselt sind. Die E-Rezept-App wird im Juli 2021 starten. Die Apotheken erklären das neue Verfahren so: "Künftig werden die rosa Papierrezepte zunächst um das E-Rezept ergänzt und dann sukzessive ersetzt. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird Ihnen dann also ein digitales Rezept für die benötigten Medikamente ausstellen. Zukünftig, etwa ab Jahresmitte 2021, können Sie dank des E-Rezeptes auch verschreibungspflichtige Medikamente digital und somit für Sie noch unkomplizierter in der Apotheke bestellen, denn der Informationsaustausch zwischen Arzt, Patient, Apotheke und Krankenkasse erfolgt dann komplett elektronisch. Die Papierversion eines Rezepts wird dann nicht mehr benötigt." Der genaue Weg vom E-Rezept zum Erhalt des Medikaments in drei einfachen Schritten ist hier beschrieben.
PS5 lauscht mit
Nutzer der neuen Playstation 5 berichten von Privatsphäre-Problemen. Das Gamepad der PS5 verfügt über ein Mikrofon. In der Multiplayer-Lobby gibt es die Möglichkeit, sich über dieses Mikrofon im Controller mit anderen Spielern zu unterhalten. Die Audio-Signale werden dabei teilweise mitübertragen. Der Blogger Chandler Wood entdeckte die Schwachstelle, als er sich mit seiner Freundin beim Warten auf einen Spielstart privat unterhalten hatte. Standardmäßig ist das Mikrofon eingeschaltet.
Wenn ein Spieler dem Multiplayer beitritt, wird automatisch Audio gestreamt. Somit werden mitunter private Konversationen für alle hörbar übertragen. Eigentlich haben Spieler die Möglichkeit, die Übertragung von Audiosignalen zu unterbinden. Schlecht gelöst von Sony: Dazu ist es nötig, einen entsprechenden Button am Gamepad zu drücken – dieser wird von Gamern aber auch deshalb häufiger ignoriert, da er erst aufblinkt, wenn man das Mikrofon deaktivert hat. Sony speichert außerdem immer die letzten 5 Minuten einer Unterhaltung. Als Grund gibt der Konzern an, mit den Aufzeichnungen könne man besser gegen Spieler vorgehen, die beleidigende Äußerungen von sich geben.
Neuer "Do it all"-Monitor von Samsung
Samsung hat einen Alleskönner-Monitor mit coolen Features in den Verkauf gebracht. Der neuartige „Smart Monitor“ ist zum Start in den USA, Kanada und China verfügbar. Ende des Monats steht der Launch in weiteren Märkten an. Unter dem Motto "Do it all" ist der Monitor flexibel im Büro, daheim oder fürs Lernen einsetzbar. Das Besondere: Die meisten Monitore können kaum mehr als Bilder über HDMI, DisplayPort und Co. anzeigen – Samsung ändert das und erklärt: "Unser neuer Smart Monitor ist eine direkte Antwort auf diese Nachfrage. Verbraucher müssen sich nicht mehr zwischen einem Bildschirm für den einen oder anderen Anlass entscheiden, da diese Anzeige alles zusammenbringt."
Der neue Screen ähnelt von der Funktionalität her eher einem Smart TV mit integriertem WLAN, der ein wahrer Entertainment-Hub ist. Das Display unterstützt Tap View (zum Verbinden mit einem Android-Smartphone wird das Gerät nur auf die Oberkante des Monitors gelegt) und Apples Transfer-System AirPlay 2, so dass Inhalte von Smartphones auf dem Monitor angezeigt werden. Betrieben werden kann der Monitor auch ohne angeschlossenen Computer: So lassen sich zum Beispiel Office-Apps ohne PC ausführen und Netflix oder YouTube können gestreamt werden. Auch der Zugriff auf Dateien ist über WLAN möglich. Drei Modelle stehen zur Auswahl: ein UHD-Monitor mit 32 Zoll sowie ein Full-HD-Modell mit 32 und 27 Zoll. Genaue Preise hat Samsung noch nicht mitgeteilt. Wer Interesse am Kauf hat, muss vorerst hier eine Anfrage stellen.
Das leiseste Schlagzeug der Welt
Wer will schon seine Nachbarn mit dem Schlagzeug traktieren? Jetzt ist die digitale Lösung für den Hausfrieden da: Das französische Start-Up Redison hat die "Senstroke"-Bluetooth-Sensoren für Anfänger und Profis vorgestellt. Damit wird virtuell Tag und Nacht Schlagzeug gespielt – ohne Lärmbelästigung. Noch besser: Equipment ist nicht nötig. "Senstroke" funktioniert mit jedem Gegenstand in der Umgebung. Die App für iOS, Android und Windows 10 ermöglicht die Umsetzung.
Dazu werden die Sensoren nur auf die Drumsticks gesetzt und mit Smartphone und Tablet verbunden. Drei Drumkits sorgen für Abwechslung: Snare Kit, Blue Kit und Big Rock Drum Kit. Die Sensoren lokalisieren natürlich auch die Schlagstärke. Im Lernmodus lässt sich die Geschwindigkeit individuell anpassen. Die Kompatibilität mit jeder MIDI-Software wird von den Entwicklern garantiert. Die virtuellen Sticks lassen sich bis zu 12 Stunden spielen, für die Komplettaufladung müssen sie dann drei Stunden an die Steckdose. Die drei Drumstick-Boxen starten bei 160 Euro. Das teuerste Set kostet 250 Euro.
Damit wünsche ich einen schlagkräftigen Dienstag. Bis morgen bei TechTäglich, dann haut hier wieder mein Kollege Jörg Heinrich in die Tasten.