
Tech-Kolumne:
TechTäglich: FIFA 21 – die ersten Bilder von der PS5
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem Debüt von FIFA 21 und mit einer eigenen Corona-App für die Formel 1.

Foto: W&V
FIFA 21: Die ersten Bilder von der PlayStation 5
Eine große Frage blieb zuletzt bei der Präsentation der PlayStation 5 offen: Wie sehen Next-Generation-Sportspiele wie FIFA 21 auf der PS5 oder auch der Xbox Series X aus? Diese Frage haben jetzt die FIFA-Macher von Electronic Arts auf ihrer Neuheiten-Show "EA Play" beantwortet. In einem Video sind erste Szenen des neuen FIFA zu sehen – das auf jeden Fall spektakulärer wirkt als ein aktuelles Bundesliga-Geisterspiel zwischen Hoffenheim und Union Berlin. EA verspricht, dass FIFA 21 auf beiden Konsolen durch den neuen superschnellen SSD-Speicher Ladezeiten praktisch komplett eliminiert. Auf der PS5 wird außerdem das haptische Feedback des neuen Controllers unterstützt.
Außerdem laut Hersteller auf der Neuheitenliste: Lebensechte Bewegungen der Spieler, noch realistischere Darstellungen der größten Fußballstars wie Kylian Mbappé von Paris St. Germain sowie aufwändige Beleuchtungs- und Wettereffekte. Noch unklar ist dagegen, ob EA einen der größten Wünsche der FIFA-Fans erfüllt: Konsolen-übergreifende Spiele zwischen PS5 und Xbox Series X. Für die aktuelle Hardware von Sony und Microsoft sowie für den PC erscheint FIFA 21 mit leichter Corona-Verspätung am 9. Oktober – und für die Next-Gen-Konsolen dann Ende November zu deren Veröffentlichung. Wer sich zunächst FIFA 21 für die aktuellen Konsolen zulegt, kann das Spiel ein Jahr lang kostenlos für PS5 und Xbox Series X aktualisieren.
Formel 1 mit eigener Corona-App
Am 5. Juli kehrt die Formel 1 zurück, mit dem ersten Saisonrennen auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg in der Steiermark. Zur Vorbereitung fuhr Ferrari-Star Charles Leclerc gestern schon mal mit seinem Rennauto zur Arbeit – bei einer PR-Aktion mitten durch die Straßen von Maranello. Nachdem die im März geplante Saisonpremiere in Melbourne wegen eines Corona-Falls im Fahrerlager abgesagt werden musste, will der Motorsport-Weltverband FIA alle Beteiligten nun deutlich besser schützen. Dafür kommt eine eigene Corona-App zum Einsatz, die die FIA derzeit entwickeln lässt. Dazu erklärte Sicherheitschef Adam Baker jetzt: "Wir haben uns die Tracing-Apps angesehen, die derzeit verfügbar sind. Und dabei haben wir schnell gemerkt, dass wir eine App brauchen, die speziell auf den Motorsport zugeschnitten ist."
Die F1-Corona-App soll Kontakte im Fahrerlager und an den engen Boxen wesentlich exakter erfassen als die vorhandenen Lösungen für die allgemeine Bevölkerung. Sie muss bei Infektionen schneller Alarm schlagen, damit betroffene und gefährdete Personen unmittelbar isoliert werden können. Und die Empfindlichkeit, mit der die App Entfernungen misst, lässt sich bei der Motorsport-Version flexibel einstellen. "Außerdem", so Adam Baker laut motorsport.com, "wollen wir verhindern, dass Leute in Quarantäne müssen, die gar keinen Kontakt zu infizierten Personen hatten". So will die Formel 1 erreichen, dass Rennen selbst bei Corona-Fällen vor Ort nicht erneut abgesagt werden müssen. Da das Personal des Rennzirkus aus aller Welt kommt, bieten die vorhandenen Tracing-Apps auf deren Smartphones ohnehin keinen Schutz – weil die Apps aus den einzelnen Ländern nicht miteinander kommunizieren.
Samsung-Uhr misst den Blutdruck
Bisher glänzt vor allem die Apple Watch als Pionier in Sachen Fitness und Gesundheit. Vor allem der Start der ärztlich anerkannten EKG-Messung mit der Watch Series 4 Ende 2018 galt als enormer medizinischer Fortschritt. Die Früherkennung von Herzproblemen hat seither zahlreichen Menschen das Leben gerettet. Mit einer bahnbrechenden Funktion hat Samsung jetzt aber die Nase vorn: Die Galaxy Watch Active 2 hat als erste Smartuhr die behördliche Zulassung für Blutdruckmessungen erhalten. Die Neuerung ist per Software-Aktualisierung ab sofort zunächst für Nutzer auf dem Heimatmarkt in Südkorea verfügbar.
Ganz unaufwändig ist der Prozess laut der Samsung-Experten von SAMMobile allerdings noch nicht. Nutzer müssen ihre Werte zunächst mit einem herkömmlichen Blutdruckmessgerät erfassen, und die Uhr damit genau einstellen. Dieser Vorgang muss alle vier Wochen wiederholt werden. Ausgehend von diesen Messungen kann die Galaxy Watch den Blutdruck dann über die Analyse der so genannten Pulswellengeschwindigkeit selbstständig erfassen. Nutzer können ihren Blutdruck automatisch täglich, wöchentlich oder monatlich messen, und die Werte auf Wunsch mit ihrem Arzt teilen. Nun wird spannend, ob Apple im Herbst mit der Watch Series 6 nachzieht, und ob Apples Blutdruckmessung dann komfortabler funktioniert als die aktuelle Lösung von Samsung – also ohne externes Messgerät.
Apple-Ladematte: Sie ist wieder da!
Ein verschollenes und beinahe schon sagenumwobenes Apple-Zubehör könnte nun doch noch auf den Markt kommen. Wie der zuletzt beeindruckend treffsichere Gerüchte-Guru Jon Prosser per Twitter ausplaudert, hat Apple die Überhitzungsprobleme seiner Drahtlos-Ladematte AirPower offenbar in den Griff bekommen. "Erinnert Ihr Euch, wie ich Euch gesagt habe, dass die aktuellen Prototypen die Apple Watch nicht unterstützen? Nun – sie haben die Watch zum Laufen bekommen", verrät Prosser in seinem jüngsten Gerücht.
Apple hatte die AirPower Ende 2017 vorgestellt, nie auf den Markt gebracht – und das Projekt im Frühjahr 2019, begleitet von viel Spott, zunächst offiziell begraben. Auf der Ladematte sollten sich iPhone, Watch und die Ladebox der AirPods beliebig nebeneinander platzieren und drahtlos aufladen lassen. Für massive Probleme sorgte dabei laut MacRumors der spezielle Ladeanschluss der Watch, der besonders viel Strom zieht. Das konnte bei den Prototypen offenbar sogar dazu führen, dass die AirPower in Flammen aufging. Dieses Problem, so Jon Prosser, hat Apple nun gelöst – mit dem Einsatz seines A11-Prozessors, der die Wärmeentwicklung reguliert. Mit der Vorstellung der überarbeiteten AirPower als umjubeltes "One More Thing" auf Apples WWDC-Keynote am kommenden Montag ab 19 Uhr ist noch nicht zu rechnen. Ende 2020 könnte es aber so weit sein.
Österreichs Präsident testet Twitter-Sprachnachrichten
Twitter führt Sprachnachrichten ein – diese Meldung sorgte gestern für sehr überschaubare Freude bei den Nutzern. Die meisten Twitterer reagierten ungefähr so uneuphorisch wie User @DerDiddler: "Auf Twitter gibt es jetzt Sprachnachrichten? Toll. Damit ist das hier also ne riesige WhatsApp Gruppe." Österreichs Staatspräsident Alexander Van der Bellen hat nun aber gezeigt, wie sich mit Twitters Nerv-Neuheit durchaus Sympathien sammeln lassen.
Er hat von seinem Social-Media-Team von den Sprachnachrichten erfahren, und hat umgehend seinen ersten gesprochenen Tweet abgesetzt. Der Präsident spricht 27 Sekunden lang in einem Mix aus Hochdeutsch und sehr charmantem Tirolerisch zur "lieben Twitter-Community" und verrät selbstironisch in Sachen Sprachnachrichten: "Ob das jetzt ein Fortschritt ist oder nicht, darüber denke ich noch nach. Es geht auf alle Fälle schneller als Schreiben." Dafür heimst Van der Bellen viel Lob von der (diesmal tatsächlich lieben) Twitter-Community ein. Und so viel steht fest: Lieber eine Sprachnachricht von Alexander Van der Bellen – als eine Sprachnachricht mit dem Bellen des US-Amtskollegen.