
Tech-Kolumne:
TechTäglich: Tesla-Rasenmäher startet durch
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem durchstartenden Tesla-Rasenmäher und dem toten Prince als TikTok-König.

Foto: W&V
Tesla-Rasenmäher startet durch
Was für ein rasanter Start für einen Rasenroboter: Weniger als drei Stunden nach dem Start auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter haben die Entwickler des Rasenroboters „The Toadi“ 1 Million Euro eingesammelt. Inzwischen sind es rund 1,4 Millionen Euro. Das Minimalziel von 66.666 Euro war schon nach 14 Minuten erreicht. Warum "The Toadi", wenn es seit Jahren auf dem Markt schon smarte Rasenmäher wie Gras im Garten gibt? Das belgische Startup revolutioniert die Branche mit einer Technologie, die an Tesla erinnert: Der autonome Roboter mäht nicht nur den Rasen, sondern kontrolliert auch das Gelände. Begrenzungskabel sind nicht mehr nötig.
Während andere smarte Mähroboter gern mal gegen Hindernisse knallen, umkurvt "The Toadi" diese Garten-Fallen, mäht weder Kinder um, noch Haustiere, die es sich im Gras gemütlich gemacht haben. Laut den Machern nutzt die Konkurrenz "25 Jahre alte Technik", während "The Toadi" auf eine KI und „Computer-Sehen“ setzt, ganz so wie das Vorbild Tesla. Auch deshalb zeichnete Kickstarter die Macher mit dem begehrten "Projects We Love"-Emblem aus. Pre-Orders für "The Toadi" sind bis Ende Juli auf Kickstarter ab 2000 Dollar buchbar. Ausgeliefert werden soll dann ab November.
Wie von Apple: Comeback des Kassettenspielers
"Dieses Gadget könnte auch von Apple sein, mit viel Liebe zum Detail", jubelt das US-amerikanische Style-Magazin Cool Material. Wie wahr: "We are rewind" bringt den Kassettenrekorder zurück. Minimalistisch, schick, aus hochwertigen Materialien. Nur preiswerter als Apple-Produkte: gerade mal 90 Euro kostet das Retro-Feeling, auf das die Macher nach der 80er-Jahre-Nostalgie durch den Film "Guardians of the Galaxy" und die Kult-Serie "Stranger Things" kamen. Der Cassetten-Player wurde aus Aluminium gefertigt, an Bord ist modernste Technik: ein wiederaufladbarer Akku, Bluetooth 5.0. Natürlich lassen sich auch Songs mit dem Gadget aufnehmen. Ab sofort kann man es für 89 Euro auch aus Deutschland vorbestellen.
Studie: Digitalisierung läuft an NPOs vorbei
Das Thema "Digitalisierung im gemeinnützigen Sektor" wird in Deutschland immer noch vernachlässigt. Der ganz frisch erstellte "Digital Report 2020" von "Haus des Stiftens" steht ab sofort bereit. Im November 2019 wurden dazu über 5.000 Non-Profit-Organisationen (Vereine, Verbände, Stiftungen) zu ihrem digitalen Status Quo zu technischer Ausstattung, IT-Kosten und -Investitionen sowie digitale Kompetenzen und Strategien befragt. Die Ergebnisse zeigen, wie weit die Digitalisierung in diesem Bereich noch hinterherhängt: Nur 14 Prozent der NPOs bilden laut der Studie ihre Mitarbeiter zu IT- und Digitalisierungsthemen weiter. Ein geringer Wert, wenn man bedenkt, dass jede zweite Non-Profit-Organisation die "Digitalisierung als große oder sehr große Herausforderung" ansieht. Viele NPOs sind aber der Meinung, dass ihr sozialer Auftrag unter mangelnder Digitalisierung leide. Schlecht: 47 Prozent der NPOs rüsten ihre IT-Budgets derzeit nicht auf. 75 Prozent erklärten, sie würden "auch in Zukunft keine Investitionen in das eigene IT-Personal" planen.
Zu beachten ist: Die Studie wurde vor der Corona-Krise durchgeführt, die die Werte noch einmal verschärft haben dürfte. Die Macher der Studie bilanzieren: "Die Folgen der Corona-Krise verhindern oder erschweren es Non-Profit-Organisationen, Spenden, Förderer oder Mitglieder zu akquirieren." Auf staatliche Bezuschussungen dürfen NPOs weiterhin nicht hoffen, auch wenn dieser Sektor pro Jahr 4,1 Prozent vom deutschen Bruttoinlandsprodukt erwirtschaftet. So bleibt am Ende nur die Hoffnung auf potente Sponsoren: Microsoft, Google, Cisco und Co. haben über das Portal Stifter-Helfen.de seit 2008 für den Non-Profit-Sektor 500 Millionen Euro an IT gespendet. In Kürze wollen das "Haus des Stiftens" und die Tech-Firmen einen großen Aufruf starten, dass die Politik endlich auch NPOs "nachhaltig unterstützt".
Toter Prince jetzt König auf TikTok
Die Erben von Superstar Prince (2016 im Alter von nur 57 Jahren an Medikamentenmissbrauch verstorben) versilbern den Song-Katalog des Ausnahmekünstlers. Ab sofort findet sich der gesamte Katalog in der TikTok-App, obwohl Prince selbst sich zu Lebzeiten immer wieder mit Streamingdiensten angelegt und Songs aufgrund der geringen Tantiemen von den bekannten Plattformen abgezogen hatte. Erst 2017 feierte Prince seine Auferstehung bei Spotify.
TikTok-User können in ihren 15 Sekunden kurzen Clips jetzt zu Prince-Musik tanzen oder sie anderweitig einbinden. Für die Erben ein finanzielles Plus und Teil eines Konzepts, die Musik von Prince für die jüngere Generation zu erhalten. Für Hardcore-Fans haben die Prince-Erben auch einen TikTok-Account auf den Namen des Meisters eingerichtet. Hier sind Videoclips und Interviews zu sehen. So wird Prince auch nach seinem Tod zum Video-König – und die Erben halten die Hand auf. Knapp 650.000 Likes und fast 100.000 Follower auf TikTok zeigen: Es klappt, Princes Andenken in die neue Zeit zu retten.
Neue App: Mit Langfinger 25.000 Dollar gewinnen
Ein verrücktes App-Gewinnspiel elektrisiert die US-Bürger in diesen Stunden. Motto: Einfach lange Finger auf eine App halten und 25.000 Dollar verdienen. Der YouTuber Jimmy "MrBeast" Donaldson hatte die Idee mit der Anwendung "Finger on the app". Nutzer müssen die App gleichzeitig starten und dann ihren Finger möglichst lange auf den Bildschirm legen, wenn sie dazu aufgefordert werden. Die letzte Person im Spiel mit dem Finger auf dem Smartphone gewinnt bis zu 25.000 US-Dollar. Die Teilnehmer benötigen viel Geduld, denn wer die Nerven verliert, hat immerhin drei Bonus-Versuche. Das kann also dauern, bis der ausdauerndste Sieger gefunden ist...
Und damit wünsche ich einen fingerfertigen Donnerstag. Morgen händelt TechTäglich wieder mein Kollege Jörg Heinrich.