Tech-Kolumne:
TechTäglich: Weltweite TV-Show gegen Corona
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit einem großen Benefizkonzert und Hotelzimmern als Home Office.
Weltweite TV-Show gegen Corona
Benefizkonzerte wie "Live Aid", mit dem Bob Geldof 1985 Geld gegen den Hunger in Afrika sammelte, sind bis heute legendär. Nun stellen die Weltgesundheitsorganisation WHO, Superstars wie Lady Gaga und Tech-Firmen wie Apple gemeinsam solch ein Projekt gegen Corona auf die Beine. In der Nacht vom 18. auf 19. April (Samstag auf Sonntag) beginnt um 2 Uhr deutscher Zeit die weltweite TV-Show "One World: Together At Home" ("Eine Welt: Gemeinsam zuhause"), die Millionen von Dollar für den Kampf gegen Corona einspielen soll.
Lady Gaga stellte das Projekt gestern Abend in der Latenight-Show von Jimmy Fallon vor. Apple-Chef Tim Cook war per FaceTime zugeschaltet und sagte eine Spende von 10 Millionen Dollar zu, was Lady Gaga "ziemlich groß" fand. Laut der Sängerin sind schon im Vorfeld rund 35 Millionen Dollar an Spenden verschiedener Konzerne zusammengekommen. Alle nennenswerten Internetkanäle wie YouTube, Amazon Prime Video oder Apple TV übertragen die Benefizshow live. Auf der Gästeliste stehen unter anderem Alanis Morissette, Andrea Bocelli, Billie Eilish, Billie Joe Armstrong, Chris Martin, David Beckham, Eddie Vedder, Elton John, Idris Elba, John Legend, Keith Urban, Lady Gaga, Lang Lang, Lizzo, Paul McCartney, Priyanka Chopra Jonas, Shah Rukh Khan und Stevie Wonder. Gastgeber sind die Latenight-Stars Jimmy Fallon, Jimmy Kimmel und Steven Colbert.
HRS: Hotelzimmer als Home Office
Zahllose Menschen müssen gerade im Home Office arbeiten – und das oft unter schwierigen Bedingungen. Wenn der Platz nicht reicht oder die Konzentration schwerfällt, bietet der Hotelvermittler HRS jetzt eine Alternative zum "Büro dahoam" an. Im Rahmen des neuen Angebots "MeWork" können Firmen für ihre Mitarbeiter Hotelzimmer als Home Office buchen. HRS gewährleistet, dass die Zimmer im "Hotel Office" alle Bedingungen für ein bequemes und sicheres Arbeiten erfüllen, vom schnellen WLAN bis zu den erforderlichen Corona-Schutzmaßnahmen. Hotels, die derzeit keine Touristen beherbergen dürfen, sollen so ihr Geschäft endlich wieder aufnehmen können.
Die üblichen Zimmerpreise sollen dabei auch für "MeWork" gelten. HRS erklärt in einer Pressemitteilung, wie das funktioniert: "Die Tagesrate des Hotelzimmers gilt von morgens bis abends – statt wie üblich vom Check-in am Nachmittag bis zum Check-out am nächsten Morgen." Übernachten ist allerdings offenbar nicht möglich und nicht erlaubt. Interessierte Unternehmen können sich per Mail an MeWork@hrs.de wenden. Das Interesse ist laut HRS vor allem in Ballungsgebieten bereits groß. Als nächsten Schritt will der Zimmer- und Reisevermittler das neue Angebot auch auf Selbständige und Kleinunternehmer ausweiten.
PlayStation 5: Technische Probleme, Verschiebung droht
Das Debüt der PlayStation 5 entwickelt sich zur unendlichen Geschichte. Und nun wird eine Verschiebung des für Weihnachten 2020 geplanten Verkaufsstarts der neuen Sony-Konsole auf 2021 immer realistischer. Das Spielemagazin CCN empfiehlt jetzt als erstes großes Medium: "Das Beste für Sony wäre es, den Start der PS5 in diesem Jahr abzusagen." Hintergrund sind sowohl die Marktsituation durch das Coronavirus als auch technische Probleme, die die neue PlayStation nach wie vor plagen sollen. Der Spiele-Insider Jeff Rickel hatte letzte Woche berichtet, dass Sony die Kühlprobleme der PS5 nicht in den Griff bekommt. Deshalb könne die Konsole nur sehr eingeschränkt mit voller Leistung arbeiten.
Während Microsoft das Design seiner neuen Xbox Series X bereits im Dezember 2019 vorgestellt hat, hat Sony die PS5 nach wie vor nicht öffentlich präsentiert. Möglicher Hintergrund: Um die Hardware ausreichend zu kühlen, müsste Sony ähnlich wie Microsoft auf eine Art PC-Tower setzen. Doch die Japaner wollen nicht in den Verdacht geraten, bei der neuen Xbox abzukupfern. Auch Corona könnte laut CCN gute Gründe liefern, die PS5 auf 2021 zu verschieben. Denn aufgrund der Probleme bei den Herstellern in Asien dürften dieses Jahr zu Weihnachten ohnehin nur sehr wenige Exemplare der PS5 lieferbar sein. Außerdem steigen die Verkaufszahlen der PlayStation 4 derzeit wieder an, weil viele Menschen zu Hause sitzen und spielen wollen. In diese Zeit passt die PS4, die es vereinzelt bereits ab 250 Euro gibt, wesentlich besser als eine sündhaft teure neue 500-Euro-Spielkonsole.
iOS 14: Multiple Docks und Homescreen-Widgets
Apples traditionelle Entwicklerkonferenz WWDC findet dieses Jahr im Juni nur virtuell statt. Doch die Fantasie der Entwickler blüht dennoch. Mittlerweile sind im Netz zahllose teils hochinteressante Ideen zu iOS 14 zu sehen, das auf der WWDC Premiere feiert. Ein Entwurf von Designer Alessandro Chiarlitti zeigt einen Homescreen mit multiplen Docks, in denen die Nutzer verschiedene Funktionen ablegen können. So könnte unten am Bildschirm ein Musikplayer zu finden sein, mit denen sich die Wiedergabe steuern lässt, ohne dafür die Musik-App öffnen zu müssen.
Eine andere Idee, die 9to5Mac zeigt, bringt erstmals Widgets auf den iPhone-Homescreen. Designer Parker Ortolani stellt sich Anzeigen für Wetter oder für die tagesaktuellen Fitnessringe vor, die den Platz von zwei App-Icons einnehmen – oder sich sogar über die gesamte Bildschirmbreite erstrecken. So ließen sich Daten wie das aktuelle Wetter viel schneller und einfacher ablesen. Mit der gewohnten Übersichtlichkeit des iOS-Homescreens wäre es dann aber vorbei, der Entwurf erinnert eher an das Durcheinander auf vielen Android-Bildschirmen. Als Neuerungen von iOS 14 und iPadOS 14 werden unter anderem neue Siri-Stimmen, eine eigene Fitness-App und Handschriften-Erkennung für den Apple Pencil erwartet.
Barack Obama mit Trost auf Spotify
Er war der US-Präsident, der (fast) immer die richtigen Worte fand. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Nun hat Barack Obama den Amerikanern eine Spotify-Playlist des letzte Woche verstorbenen großen Soul-Sängers Bill Withers ans Herz gelegt. In einem Tweet, der innerhalb weniger Stunden weit über 50.000 Likes einsammelte, schreibt der Ex-Präsident: "Bill Withers war ein wahrer amerikanischer Meister. Seine Musik, die in den alltäglichen Freuden und Sorgen der arbeitenden Menschen verwurzelt war, war gefühlvoll, weise und lebensbejahend – ein perfektes Stärkungsmittel für schwere Zeiten."
Die Reaktionen auf den Tweet zeigen, wie groß die Sehnsucht vieler Amerikaner nach einem Präsidenten wie Barack Obama ist, auf den sie wieder stolz sein können. In den Antworten heißt es "Mein Präsident", "Die ganze Welt vermisst Dich, Präsident Obama" oder auch "Wenn Du uns sagst, dass wir zuhause bleiben sollen, dann machen wir das".