Al-Saleh sagte, viele Kunden agierten sehr traditionell und konservativ. Aber auch von dieser Gruppe werde der Trend erkannt. «Wir wollen diesen Wechsel in die Cloud beschleunigen. Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob der Umstieg auf die Cloud richtig ist, sondern nur noch, wie schnell das umgesetzt werden kann.» Die Telekom werd" dabei aber nicht nur exklusiv Microsoft-Lösungen anbieten. "Wir haben mit Microsoft eine bevorzugte Partnerschaft. Wenn der Kunde aber eine Multi-Cloud-Strategie verfolgt und auf unterschiedliche Anbieter setzt, werden wir ihn auch dabei unterstützen."

Der T-System-Chef betonte, auch die Deutsche Telekom selbst bewege sich mit der eigenen IT immer stärker in Richtung öffentliche Cloud. Es gebe zwar bestimmte Aufgaben, die der Konzern lieber in der eigenen Open Telekom Cloud erledigen lasse. "Aber es steht außer Frage, dass wir in Richtung Public Cloud gehen." Al-Saleh verwies in diesem Zusammenhang auf Bemühungen der Telekom, die Sicherheit der öffentlichen Cloud von Microsoft noch weiter zu verbessern.

Die Partnerschaft soll auch ein gemeinsames Auftreten auf dem Bildungsmarkt ermöglichen. Die Corona-Krise habe in Deutschland und anderen Ländern Mängel bei der digitalen Ausstattung der Schulen offengelegt, sagte Microsoft-Manager Courtois. Mit Hilfe von Microsoft Teams und anderen Lösungen aus seinem Haus seien weltweit Millionen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer in die Lage versetzt worden, auch während der Pandemie einen sinnvollen Schulalltag zu bestreiten.

Der US-Konzern stößt bei seinem Versuch, Microsoft Teams als Video- und Kommunikationsplattform an den Schulen in Deutschland zu etablieren, allerdings teilweise auf große Vorbehalte. So hat sich die Berliner Datenschutzbeauftragte Maja Smoltczyk gezielt gegen den Einsatz von Teams an den Schulen der Hauptstadt ausgesprochen. Sie argumentiert, dass Konzerne wie Google und Microsoft sich vorbehalten, die Daten für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. Zuletzt verwarnte die Datenschutzbeauftragte die Brodowin-Grundschule in Berlin-Lichtenberg, weil dort Microsoft Teams verwendet wurde. In anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg planen die Landesregierungen dagegen die Anschaffung einer Microsoft-Lösung.