W&V Data-Werberanking:
Tourismus: Deutschland, wir kommen!
Italien ist wieder offen, aber viele Menschen wollen innerhalb Deutschlands verreisen, und das so schnell wie möglich. Jetzt sind die Tourismusanbieter gefragt, aus der Deckung zu kommen.
Unter dem Motto „I ♥︎ Bayerischer Wald“ hat der Tourismusverband Ostbayern (TVO) gerade eine groß angelegte Kampagne für den Sommerurlaub gestartet. Stille, Auszeit, Natur, Nachhaltigkeit sind die Verlockungen, die emotional und bildgewaltig in Szene gesetzt werden, vor allem auf Social-Media-Kanälen, in Tageszeitungen und auf Plakaten.
Damit trifft der TVO ins Schwarze. Eine zu Pfingsten veröffentlichte Studie des Bayerischen Zentrums für Tourismus zeigt, was sich diejenigen wünschen und planen, die innerhalb Deutschlands verreisen wollen.
Die Mehrheit (59 Prozent) sehnt sich nach Sonne und Wärme, dicht gefolgt von den Bedürfnissen, aufzutanken (58 Prozent), sich zu entspannen (57 Prozent), die Natur zu erleben (56 Prozent).
Zahlen, Daten, Fakten für Ihr Business
Sie wollen wissen, wie sich der Bereich Tourismus in puncto Werbespendings aufstellt? Dazu gleich mehr im Verlauf dieser W&V Data-Analyse.
Detaillierte Informationen, wie sich andere Branchen verhalten und wie jeweils die Werbungtreibenden ihre Budgets im Mediamix verteilen, bekommen Sie auf W&V Data. Unsere interaktiven Dashboards mit diversen Filtermöglichkeiten liefern Ihnen die Antworten auf Ihre Fragen zum Werbemarkt.
Gefragtestes Bundesland für die Deutschlandreisenden ist Bayern mit 20 Prozent – knapp vor Meck-Pomm mit 19 Prozent. Am wenigsten zieht es die Erholungssuchenden nach Bremen (ein Prozent) und ins Saarland (zwei Prozent). Jedoch sind 17 Prozent noch untentschlossen.
Hinter diesen Anteilen stehen 24 Prozent der Deutschen, die schnellstmöglich hierzulande Urlaub machen wollen, sowie weitere 47 Prozent, die dafür in den Startlöchern stehen. Dass am Urlaubsort die Abstandsregelungen eingehalten werden und Desinfektionsmöglichkeiten gegeben sind, ist für die Reisewilligen am wichtigsten (29,5 bzw. 15,4 Prozent).
Gerade mit Blick auf die Abstandsregeln sind, wenig überraschend, Ferienwohnungen als Unterkunft am gefragtesten (27 Prozent). Hotels, die in der Studie differenziert in klein, mittelgroß und groß abgefragt wurden, kommen zusammen auf 36 Prozent. Mit 70 Prozent liegt das Auto als Reisetransportmittel vorn. Und 27 Prozent glauben, dass beim Reisen künftig mehr auf Nachhaltigkeit geachtet werde.
Ende der Krisenstimmung?
In einem Interview mit der Absatzwirtschaft spricht Professor Marco A. Gardini als stellvertretender Institutsleiter des Bayerischen Zentrum für Tourismus sowie Prodekan und Professor für Internationales Hospitality Management und Marketing an der Fakultät Tourismus-Management der Hochschule Kempten aus, was dieser Tage mit Blick auf die Coronakrise für viele Branchen diskutiert wird. Nämlich, dass es fatal ist, jetzt nicht zu kommunizieren und als Werbungtreibender lieber eine Vogel-Strauß-Taktik zu verfolgen. Entsprechend sagt Gardini: „Es hat sich auch in der Finanzkrise gezeigt, dass die Unternehmen, die ihre Budgets aufrechterhalten haben und weiter in Marketing und Vertrieb investiert haben, am besten aus der Krise herausgekommen sind.“
Höchste Zeit also für die Tourismusanbieter, aus der Deckung zu kommen bzw. passgenaue Reiseofferten zu bewerben. Und den Horrormonat April abzuhaken. Da waren die Spendings im Tourismusbereich um über 78 Prozent eingebrochen, so die Nielsen-Auswertung im vorstehenden W&V Data-Ranking. Mit dem W&V Data-Ranking machen wir eine Bestandsaufnahme, wie sich die zehn großen Tourismusanbieter in der Krise aufgestellt haben und wie in den unterschiedlichen Segmenten geworben wurde. Basis sind die Monate Januar mit April 2020, gestützt auf die Zahlen unseres W&V Data-Partners Nielsen.
Spannend werden die Mai-Zahlen, die derzeit bei Nielsen ausgewertet werden und ab ca. 17. Juni auf W&V Data exklusiv abrufbar sind.