
Umbau bei Follow Red:
Ulrich Roth holt Full Moon-Gründer Sebastian Wiese
Die Stuttgarter Agentur Follow Red verstärkt sich mit dem Full Moon-Gründer Sebastian Wiese als geschäftsführenden Gesellschafter und baut das Management um.

Foto: Follow Red
Ulrich Roth spart nicht mit Selbstkritik: "Wir haben uns zu sehr mit uns selbst beschäftigt", so der Gründer und CEO von Follow Red rückblickend. Ein Grund, weshalb der Manager beschlossen hat, die Stuttgarter Agentur vor allem personell umzubauen und sich zugleich Verstärkung ins Haus zu holen. Seit Anfang April ist Sebastian Wiese (41) als geschäftsführender Gesellschafter bei Follow Red an Bord. Er hält einen signifikanten Anteil an der rund 80-köpfigen Agentur mit Schwerpunkt Branding Experience. Der gebürtige Stuttgarter bringt über 20 Jahre Agentur- und Branchen-Knowhow als ehemaliger Geschäftsführer der Full Moon Group mit. Er unterstützt die Agentur im Bereich des Kundenaufbaus mit Schwerpunkt Live und Btc-Kommunikation sowie im New Business Development. Zudem kommt mit ihm frisches Kapital in die Firma.
Fokus auf Mittelstand, PR und Content Marketing
Roth kennt Wiese seit langem, spricht von einer geistigen Verwandtschaft. "Er weiß wie es ist, eine Firma aufzubauen und am Laufen zu halten", so der Manager. "Ich denke, Sebastian wird es leichtfallen, sich schnell bei uns einzuleben. Schließlich ist er ein Kreativer, durch und durch." Wiese hatte 2001 gemeinsam mit Partner die Event- und Kommunikationsagentur Full Moon Group gegründet und nach und nach ausgebaut. Im Oktober 2018 verließ er Full Moon, um seine persönliche Vision für die Live-Kommunikation der Zukunft zu verwirklichen. "Die persönliche Ansprache des Konsumenten wird immer wichtiger, sowohl im Digitalen als auch Live. Unser Job ist es, so eindrückliche Erlebnisse zwischen Menschen und Marken zu schaffen, dass sie zu 'Shareable Moments' werden", so der Kreative. Wie? Durch emotional erzählte Geschichten und die perfekte Verzahnung von Content Management/PR, Digital- und Live- Maßnahmen, sagt er.
Für Follow Red heißt das nicht zuletzt eine stärkere Fokusierung auf PR- sowie Content Marketing-Aufgben. Bereiche, mit denen die Agentur nach eigenen Angaben zuletzt gut bei Kunden punkten konnte. Gerne für mittelständische Auftraggeber. Ohne langjährige Kunden wie Daimler oder auch Coca-Cola geringschätzen zu wollen. Und gerne auch für Kunden aus dem Btb-Sektor. Schon jetzt arbeitet Follow Red für Firmen wie Continental oder auch Rittal. Bei letzterer in Lead-Funktion. Ein "spannendes Klientel", wie Roth betont. Weiter im Angebot sind Live-Formate wie Roadshows und andere Events, die Botschaften transportieren. Das Geschäft mit einfachen Promotions hingegen läuft aus.
CCO und CFO verlassen die Agentur
Entsprechend wurde jetzt auch die Führungsstruktur angepasst. Niko Skarlatoudis wird in einer Doppelfunktion als COO und CFO alle organisatorischen und kaufmännischen Fragen der Agentur verantworten. Er ersetzt die ausscheidende Petra Schnitzler, die sich bisher um die Finanzen kümmerte. Alex Leuker verantwortet als Mitglied der Geschäftsleitung wichtige Schlüsselkunden und bringt stärker als bisher sein NB-Knowhow ein. Gemeinsam mit Skarlatoudis, Wiese und Roth bildet er die Geschäftsleitung der Agentur. Nicht mehr dabei ist Andrea Vossen. Die bisherige CCO hat die Agentur verlassen. Die Kreation verantwortet nunmehr Carsten Wacker, vorher CD Digital. Markus Schaupp deckt jetzt PR und Content ab. Das Berliner Büro führt Mirko Pahnke-Hein, der vor acht Monaten von der ortsansässigen Eventagentur Insglück gekommen ist.
Von langer Hand geplant war der Umbau nicht, bestätigt Ulrich Roth. Er hatte 2012 Andrea Vossen und Petra Schnitzler von der Messe- und Eventagentur Uniplan in die Geschäftsleitung geholt. Zwei Jahre darauf wurde das Duo am Unternehmen beteiligt. Es sollte mittelfristig die Agentur im Rahmen einer Nachfolgeregelung übernehmen. Daraus wurde nichts. Offenbar gingen die Vorstellungen hinsichtlich der Struktur wie auch der Ausrichtung der Agentur doch deutlich auseinander. Roth, der lieber die Rolle des Elder Statesman übernehmen wollte, sah sich eigenen Worten zufolge in den vergangenen Monaten eher als Troubleshooter gefordert. Nun ist der Umbau abgeschlossen, gehen die Schwaben wieder in die Offensive.