
GfK-Analyse:
Umsatzplus: Die Marken-Strategie von Aldi zahlt sich aus
Weg von der Eigenmarke hin zum Umsatzplus: Die Strategie, auf Markenartikel zu setzten, scheint sich für Aldi auszuzahlen - zu diesem Ergebnis kommt eine GfK-Analyse. Und auch die Hersteller können sich freuen.

Foto: Aldi Süd
Umsatzplus dank Pampers und Leibniz-Kekse: Zwischen April 2015 und Januar 2016 hat Aldi insgesamt 19 neue Marken in sein Sortiment aufgenommen. Das scheint sich auszuzahlen - laut GfK-Analyse sowohl für den Discounter als auch für die Hersteller. Gegenüber dem vergangen ersten Halbjahr kommt das Unternehmen demnach im Zeitraum von Januar bis Juni 2016 auf 1,8 Prozent mehr Umsatz. Die Markenhersteller, die es ins Aldi-Regal geschafft haben, erzielen im Durchschnitt sogar zehn Prozent mehr Erlös.
Drei Erkenntnisse aus der GfK-Studie:
Aldi wurde teurer: Auch wenn der Discounter seine neu gelisteten Marken durchschnittlich vier Prozent billiger als der Gesamtmarkt verkaufte, stieg der Preis für alle anderen Produkte derselben Warenkategorie - im Schnitt um elf Prozent mehr. Die Konkurrenz reagierte und senkte das Preisniveau um ein Prozent.
Die Markenstrategie tut nicht jedem gut: Aldis neue Strategie schadete den Herstellern, die im mittleren Preis-Segment beheimatet sind. Die sogenannten Mittel-Marken haben weiter Probleme, sich zwischen Premiumprodukten und den Eigenmarken der Discounter zu behaupten.
Aldi kann bei den Jungen punkten: Die Änderung im Sortiment lockt vor allem Käufer bis 49 Jahre. In dieser Gruppe machte das Unternehmen ein Drittel mehr Umsatz mit Markenprodukten als mit traditionellen Angeboten.
Aldis Markenoffensive ist ein Beispiel dafür, wie sich die Discounter auf das veränderte Konsumverhalten der Deutschen einstellen. Rivale Lidl hatte es etwa mit seiner Qualitätskampagne vorgemacht. Aldi Süd kündigte währenddessen unter anderem Kundentoiletten an, verkaufte eine limitierte Modekollektion der Designerin Jette Joop und versuchte sich unter dem Claim "Einfach ist mehr" an der Image-Korrektur. Mit der Entscheidung, auch auf Hersteller-Marken zu setzen, ist das Unternehmen nun anscheinend auf dem richtigen Weg. Dennoch: Im Gesamtsortiment verliert Aldi immer noch Marktanteile an die Supermärkte.
Die GfK-Analyse kann hier heruntergeladen werden.