Ute Poprawe verlässt Burda
Nach nur wenigen Monaten in München gibt Ex-Publicis-Managerin Ute Poprawe ihren Job als Burda-Creative-Chefin auf.
Am 1. November war sie als Chefin der neugegründeten Tochtergesellschaft Burda Creative Group des Münchner Hubert Burda Verlags angetreten. Jetzt ist Ute Poprawe W&V-Informationen zufolge schon wieder weg.
Verlagsvorstand Philipp Welte hatte kurz nach seinem Amtsantritt Anfang 2009 die Vermarktungsorganisation von Burda umgebaut – zentraler Bestandteil sollte die Burda Creative Group werden. Mit der Einheit sollen medienübergreifende Angebote für die Werbekunden entwickelt werden. Die Burda Creative Group ist Zusammenschluss der zuvor getrennt arbeitenden Einheiten Burda Media Solutions, des Kundenmagazin-Entwicklers Burda Yukom und des Creative Marketing der Vermarktungstochter BCN. Er sei glücklich, Poprawe für die „anspruchsvolle und wegweisende Aufgabe“ gewonnen zu haben, hatte sich Welte beim Amtsantritt der ehemaligen Publicis-Managerin zitieren lassen.
Doch die seit vielen Jahren auf Agenturseite arbeitende Poprawe ist zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung blass geblieben. Den zuletzt anberaumten Pitch um die Freundin-Gruppe, den Interone gewonnen hat, habe sie mitbetreut, ist zu hören. Ansonsten ist von dem von ihrem geleiteten Kreativ-Department wenig zu sehen und zu hören.
Dementsprechend gehen die Spekulationen auseinander, ob Poprawe das Unternehmen freiwillig verlassen hat oder ob Welte Druck ausgeübt hat. Beide Szenarien wären möglich: Ute Poprawe gilt als selbstbewusst und ehrgeizig – als sie nach dem Abgang von Volker Selle bei Publicis den CEO-Posten in Frankfurt nicht bekam, kehrte sie der Agentur kurzentschlossen den Rücken.
Innerhalb weniger Tage ist Poprawe der zweite große Abgang: Alexander Sempf steigt nach sechs Monaten als Director Client Services bei BCN aus. Er wird von Christian Schlottau ersetzt.