
Personalrochaden:
VW dementiert Ablösung von CMO Sengpiehl
Volkswagen soll laut einem Medienbericht eine Personalrochade planen. Konzernchef Herbert Diess holt angeblich Porsche-Chef Oliver Blume nach Wolfsburg. CMO Jochen Sengpiehl soll gehen, aber VW dementiert.

Foto: VW
Volkswagen kommt nicht zur Ruhe. VW-Konzernchef Herbert Diess will laut der Zeitschrift Auto Motor und Sport Porsche-Chef Oliver Blume nach Wolfsburg holen. Er soll zum VW-Markenvorstand werden. CMO Jochen Sengpiehl , der zuletzt Ärger wegen eines rassistischen Spots hatte, soll gehen.
Von offizieller Seite werden die Personalpläne jedoch dementiert. Dass Sengpiehl vor der Ablösung stünde, seien "haltlose Spekulationen", meldet sich eine VW-Sprecherin gegenüber W&V zu Wort. Noch seien die Untersuchungen, wie es zu der Verbreitung des Werbespots kam, im Gange.
Der Betriebsrat von Volkswagen hatte zuvor eine schnelle Antwort des Konzerns auf den als rassistisch kritisierten Werbespot gefordert. "Im Fall des VW-Werbeclips wird es ein erster wichtiger Schritt sein, rasch unsere interne Aufklärungsarbeit sichtbar werden zu lassen", teilte die Mitarbeitervertretung auf Anfrage der dpa mit. Ein für Ende dieser Woche angekündigtes erstes Ergebnis der Aufklärung müsse nun auch kommen.
Nach heftiger Kritik an dem auf Instagram geposteten Werbespot für den neuen Golf hatte sich VW Ende Mai entschuldigt. Die kurze Sequenz, die starke Reaktionen in den sozialen Netzwerken auslöste, zeigt unter anderem einen schwarzen Mann, der von einer riesigen weißen Hand durchs Bild geschoben und anschließend in den Eingang eines Hauses geschnippt wird.
Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann sprach damals von einem "rassistischen Werbevideo", das jeden anständigen Menschen beleidige. Ergebnisse und Konsequenzen der Untersuchung würden öffentlich gemacht, kündigte er an. Wie der "Spiegel" am Dienstag berichtete, war das Video bereits elf Tage vor der Veröffentlichung bei Instagram auf dem offiziellen Twitter-Account von Stackmann erschienen und nach erster Kritik wieder gelöscht worden.
Bei der Untersuchung des rassistischen Videos werde der komplette Zeitraum betrachtet, teilte VW mit. Dazu gehöre auch der Tweet am 8. Mai auf dem Twitter-Account des Vertriebsvorstands Stackmann. Dieser werde professionell gemanagt. "Über den Hinweis und die Löschung des von der Fachabteilung freigegebenen Videos war Herr Stackmann nicht informiert worden", sagte ein VW-Sprecher.
Der Betriebsrat warnte vor vorschnellen Schlüssen und betonte, dass für Stackmann die Unschuldsvermutung gelte. Unabhängig davon drohe dem Unternehmen jetzt aus kommunikativer Sicht einmal mehr eine Situation von höchster Trag- und Reichweite.