Werbeaufsicht:
VanMoof eckt mit neuem TV-Spot in Frankreich an
Der E-Bike-Hersteller VanMoof wirbt mit den Nachteilen der PKW-Industrie für den Kauf eines E-Bikes. Der französischen Regulierungsorganisation ARPP geht das allerdings erheblich zu weit.
Der E-Bike-Hersteller VanMoof hat einen neuen TV-Spot kreiert, der im französischen Fernsehen aber nie gezeigt werden wird. Im Video mit dem Titel "Time to ride the future" ist die glänzende Karosserie eines Autos zu sehen, in dessen Lack sich die Nachteile des Autofahrens widerspiegeln. Unter anderem sind Bilder eines rauchenden Fabrikschornsteins zu sehen, kilometerlange Staus und ein Unfall. Danach wandelt sich die Karosserie zur typischen Rahmenform eines VanMoof-E-Bikes. Im Hintergrund singt eine Sängerin: "There's a new day dawning".
Der sehr ästhetisch anmutende Spot kam bei der französischen Regulierungsorganisation ARPP, die im Auftrag der französischen Werbebranchen jeden Spot prüft, bevor er ausgestrahlt wird, allerdings überhaupt nicht gut an. Bestimmte Aufnahmen seien unverhältnismäßig und würden den gesamten Automobilsektor diskreditieren, indem sie ihn allein beschuldigen, so der Vorwurf. Zudem würden die Bilder ein "Klima der Angst" schaffen - und das sei dem Marketing-Kodex der Internationalen Handelskammer ICC zufolge nicht erlaubt.
Der E-Bike-Hersteller VanMoof hingegen versteht die Welt nicht mehr. "Es ist unverständlich, dass es Automobilunternehmen erlaubt ist ihre Umweltprobleme zu beschönigen, aber wenn dieser Diskurs adressiert wird, wird die Verbreitung zensiert?", zitiert Business Insider Gründer Ties Carlier. In den Niederlanden und Deutschland würde der Spot seit Wochen ohne Probleme ausgestrahlt, um Menschen dazu zu ermutigen, ihre Fortbewegung zu überdenken - und sich die neue VanMoof-Generation S3 oder X3 anzuschaffen.
Ziel des Unternehmens ist es, ihren Beitrag zum Klimaschutz beizutragen und eine Milliarde Menschen vom E-Bike zu überzeugen.