Media-Musik:
Verbale Ohrfeigen auf synthetischen Klängen
Klingende Kommunikation: Thomas Koch und Jochen Kalka machen gemeinsam in Musik. Herausgekommen ist das "Mediagold", nach Ansicht der beiden Schöpfer ein kritischer Media-Song.
Da haben sich zwei gefunden. Thomas Koch und Jochen Kalka machen jetzt gemeinsam in Musik, K&K-Klänge sozusagen. Zumindest das Thema ist vertraut. Thomas Koch aka Mr. Media, Urgestein der Branche und mehrfacher Agentur-Gründer, hat eine seiner Streitschriften zum Thema Media in neuer Form inszeniert: Herausgekommen ist ein achtminütiges Musikstück. Für die Klangbegleitung sorgt Jochen Kalka, lange bei W&V und heute in Diensten der Berliner Kommunikationsagentur Schoesslers. Die Stimme auf den Elektrosphären kommt wiederum von Thomas Koch.
„Das war eine spontane Idee, die uns vor einer guten Woche gekommen ist“, sagt Koch, „wir wollten eine völlig neue Kommunikationsform wagen.“ So entstand eine einigermaßen skurrile Komposition: eindringliche, menschliche Worte zu synthetischen, sphärischen Klängen. Koch: „Eine Einladung zu einer Reise in die Unendlichkeit medialer Tiefen. Und doch voller weltlicher Weisheiten. Das Stück will die Rätsel der stets widersprüchlichen, bipolaren Marketingwelt offenbaren. Medien- und Kunstkritiker werden sich daran die Zähne ausbeißen.“ Soweit Thomas Koch zum Ansatz. „Corona setzt Kreativität frei!“, glaubt indes Jochen Kalka.
Das seltsame Duo hat sich für die Produktion des revolutionären Hits nie getroffen, jeder schraubte aus dem Homeoffice am Werk, bis es fertig war. „Thomas fielen ständig neue Textzeilen ein, so wurde die Komposition zwangsläufig immer länger“, sagt Kalka, „ich bin gespannt, ob sich das jemand freiwillig bis zum Schluss anhört.“ Da ist sich Koch sicher: „Das macht keiner aus, bevor er nicht weiß, ob er auch noch abgewatscht wird.“
In dem Song gehe es um "Mediagold". Jedenfalls geizt Koch nicht mit verbalen Ohrfeigen, die er der Branche ohnehin gerne austeilt. Koch bleibt sich treu - als Kritiker derZunft. Aber auch wenn er maßlos schimpft, „ist nicht jede Zeile in dem Stück bierernst gemeint“, sagt der Texter.