Weltweite Kennzeichnung aller Werbeformate

Ab 2019 soll das Siegel weltweit auf allen Werbeformaten der Marke, auf denen Frauen abgebildet werden (Print, Digital, OOH, POS, Social), zu sehen sein. Die Kennzeichnung soll als Erkennungsmerkmal für Echtheit im täglichen Medienkonsum fungieren und Anstoß zu einer Debatte geben andere Marken zu animieren, diesen Weg gemeinsam mit Dove zu beschreiten und ebenfalls Verantwortung zu übernehmen, so der Konzern.

"Wenn Darstellungen in den Medien nicht der Realität entsprechen, hat das eine tief greifend negative Auswirkung auf den Betrachter. Bei der Präsentation von digital perfektionierten Bildern wird ein Ziel vermittelt, das nicht erreichbar ist und zu einem Gefühl der Unzulänglichkeit führt. Das trifft insbesondere auf junge Mädchen zu. Sie wachsen in einer Welt auf, die von Bildbearbeitung und Filtern geprägt ist, und werden täglich unrealistischen Idealen ausgesetzt", sagt Jess Weiner, Kulturexpertin und Professorin der University of Southern California. 

Der Konzern verweist auf seine Untersuchung "Dove Global Beauty and Confidence Report", die das Misstrauen von Frauen gegenüber Bildern aus den Medien belegt. 77 Prozent glaubten demnach, dass Darstellungen digital bearbeitet werden. 69 Prozent geben an, dass sie sich zunehmend von Werbung und Medien unter Druck gesetzt fühlen, einem für sie unerreichbaren Schönheitsstandard entsprechen zu müssen. Dies führe zu Unsicherheiten bezüglich des eigenen Aussehens und wirkt sich negativ auf das Selbstwertgefühl aus.

Dove selbst reduziert seine Bildbearbeitung auf die Retusche von Hautirritationen, Schatten oder von Lippenstift auf den Zähnen, legt das Unternehmen offen. "Veränderung der Anatomie der Frau", wie Bearbeitung von Augen-und Haarfarbe, Aufpolsterung der Lippen oder das Wegzeichnen von Falten sind dagegen NoGos. 

"Nichtsdestotrotz sollte die Verantwortung nicht einzig bei dem Betrachter liegen. Marken können mehr dazu beitragen, die Wirklichkeit authentisch zu repräsentieren, und somit jungen Menschen den unnötigen Druck nehmen. So können wir einen positiven Beitrag zur Entwicklung einer starken und selbstbewussten Generation schaffen", sagt  Philippa Diedrichs, Body-Image-Expertin.

Begleitend organisiert der Konzern bereits seit zehn Jahren Workshops für Jugendliche, um ein realistisches Selbstbild zu vermitteln. Dafür hat der Konzern den Film "Dove Evolution" neu aufgelegt, um die Bandbreite von digitaler Bildbearbeitung in der heutigen Medienwelt zu illustrieren. Er zeige auf, welchem Druck sich Frauen jeden Tag ausgesetzt fühlen, um einem Schönheitsbild zu entsprechen, dass nicht real, sondern nur künstlich erschaffen ist.

Hier geht's zum Film:

 


Autor: Katrin Otto

ist Expertin für Medien. Sie schreibt über Radio, Außenwerbung, Kino, Film und und natürlich Podcast und Streaming. Privat ist sie gern auf Konzerten, im Kino oder im Wasser.