Werbemarkt: SevenOne Media gewinnt Marktanteile
Die Kräfteverhältnisse im Geschäft mit TV-Werbung haben sich 2011 leicht verschoben. Marktbeobachter Ebiquity sieht SevenOne Media noch weiter vorne...
Die Kräfteverhältnisse im Geschäft mit TV-Werbung haben sich 2011 leicht verschoben. Laut den Zahlen des Marktbeobachters Ebiquity konnte der ProSiebenSat.1-Vermarkter SevenOne Media seinen Marktanteil um 0,7 Prozentpunkte steigern und vereint nun 44,2 Prozent des Bruttowerbemarktes auf sich. Hauptkonkurrent IP Deutschland (RTL-Gruppe) verlor gleichzeitig 0,5 Prozentpunkte auf nun 34,5 Prozent. Das macht in Euro 4,5 (München) versus 3,5 Milliarden (Köln) an Werbeerlösen.
In der Netto-Statistik werden die Verschiebungen allerdings wohl geringer ausfallen. So dürften Trading- und Media-for-Equity-Geschäfte die Bruttobilanz der Münchner etwas aufgebläht haben. Der Trend scheint dennoch real: Experten sind sich sicher, dass SevenOne Media unter der Leitung von Thomas Wagner auch in der um Rabatte und Nachlässe bereinigten Statistik echte Marktanteilsgewinne verbuchen konnte. Dazu zählt Ebiquity-Geschäftsführer Dietmar Kruse: Er geht "davon aus, dass SevenOne Media auch netto 2011 gewonnen hat".
Diese Entwicklung ist bemerkenswert, denn bei den Zuschauermarktanteilen hat die RTL-Gruppe den Rest der Fernsehwelt weit abgehängt. Doch seinen Rekord-Marktanteil von 18,4 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern kann Vermarkter IP offenbar weniger gut zu Werbegeld machen als Wettbewerber ProSiebenSat.1 seine stagnierenden Quoten.
Großer Verlierer in der Ebiquity-Statistik ist die Viacom-Gruppe (minus 110 Millionen Euro beziehungsweise minus 1,1 Prozentpunkte). Hier dürfte sich vor allem der Rückzug von MTV ins Pay-TV niedergeschlagen haben. Weitere Gewinner waren 2011 - zumindest brutto - die kleinen Vermarkter. Discovery (Dmax), Tele München (Tele 5) und IQ Media legten um 0,3 Prozentpunkte zu. Bei Letzterem schlug vor allem der Neukunde N24 zu Buche.
Ein detaillierte Übersicht mit den Werbemarktanteilen aller TV-Vermarkter finden Sie in der aktuellen Printausgabe (EVT: 12.01.).
