Fokus auf junge Kunden

Adidas-Chef Rorsted hatte den Ausbau des Onlinegeschäfts vor allem mit dem Einkaufsverhalten junger Kunden begründet. Die Frage beim Onlinegeschäft sei, wo kauften Konsumenten die Adidas-Produkte ein. Keine Frage sei für ihn hingegen, ob sich dadurch Konflikte zwischen verschiedenen Handelspartnern ergäben, hatte er seinerzeit betont.

Eine Adidas-Sprecherin betonte nun am Montag, der Sportfachhandel sei für Adidas ein wichtiger Partner, mit dem man eng zusammenarbeite. Den Vorwurf, Adidas benachteilige kleinere Fachhändler, wies sie zurück.

Die Sprecherin räumte allerdings ein, dass etwa Spezialgeschäfte für Sneakers in Berlin oder New York "selektiv" beliefert würden. "Hier geht es darum, dafür zu sorgen, dass die Marke angesagt ist und ein Hype entsteht. Dadurch entsteht eine Nachfrage, von der auch andere Vertriebskanäle profitieren." Zudem stehe es jedem Händler frei, einen eigenen Onlineshop zu eröffnen, sagte die Sprecherin.

Rekordjahr für Adidas

2016 war ein Rekordjahr für den weltweit zweitgrößten Sportartikelkonzern. Der Gewinn lag mit 1,020 Milliarden Euro erstmals in der Unternehmensgeschichte über der Milliardengrenze (Vorjahr: 720 Millionen Euro), der Umsatz stieg auf 19,3 (16,9) Milliarden Euro. Die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele kurbelten den Verkauf von Adidas-Produkten an. Hinzu kommt, dass Gesundheit und Fitness ein Mega-Trend sind.

Auch in der Mode spielt Sport eine immer größere Rolle. Beliebt sind derzeit Retro-Modelle. Davon profitiert Adidas. Der Konzern hat einige seiner Schuhklassiker wiederbelebt, wie beispielsweise den "Superstar", der aus den 1970ern stammt und in den USA derzeit der meistverkaufte Sneaker ist. Adidas läuft damit erstmals seit zehn Jahren Nike den Rang ab. (fs/dpa)


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Autor: W&V Redaktion

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