Nutzerdaten zweckentfremdet:
Wie Facebook Schatteninformationen für Werbung nutzt
Eine aktuelle US-Studie zeigt: Werbungtreibende können bei Facebook Nutzer über ihre Telefonnummer ansprechen, auch diese ihre Nummer niemals bei Facebook angegeben haben.
Facebook nutzt nicht nur die Kontaktinformationen, die ein Nutzer willentlich preisgibt, um für seine Werbekunden Facebook-Profile zu erstellen. Das Unternehmen nutzt auch Kontaktinformationen, die zu Sicherheitszwecken angegeben wurden oder sogar solche, die der Nutzer niemals selbst übergeben hat, die aber über anderer Leute Kontaktadressen trotzdem gesammelt wurden.
Das berichtet das Online-Portal Gizmodo und beruft sich auf eine Gruppe Akademiker an der Princeton University. Diese analysierte im Detail, wie Telefonnummern und E-Mail-Adressen in Facebooks Werbe-Ökosystem gekommen waren.
Die Forscher fanden heraus, dass Werbungtreibende innerhalb von nur wenigen Wochen Telefonnummern, die Nutzer bei Facebook für die Zwei-Faktor-Authentifizierung oder für Alerts über neue Log-Ins in den Nutzer-Account angaben, zur Zielgruppenansprache nutzen konnten.
Facebook selbst bestätigte auf Anfrage, dass man die Informationen, die die Nutzer angeben würden, für ein personalisierteres Nutzererlebnis verwenden würde. Dies beinhalte auch die Einblendung relevanterer Werbeanzeigen. Wer dies nicht möchte, könne die Zwei-Faktor-Authentifizierung inzwischen auch ohne Telefonnummer durchführen. Entsprechende Änderungen gibt es seit vier Monaten.
Ein weiteres Ergebnis der Analyse: Wenn ein Nutzer seine Kontakte mit Facebook teilt und diese Informationen auch die für Facebook bislang unbekannte Telefonnummer eines Bekannten beinhaltet, können Werbungtreibende rund einen Monat später auch den Bekannten über seine Nummer gezielt mit Werbung adressieren. Der Bekannte selbst hat keine Handhabung gegen diese Maßnahme.