Ersatz für Julian Assange:
WikiLeaks tauscht seinen Chefredakteur aus
Weil Julian Assange seit sechs Monaten "incommunicado" ist, wurde für WikiLeaks jetzt ein neuer Chefredakteur bestellt.
Weil es seit sechs Monaten keine Möglichkeit gab, mit WikiLeaks-Gründer Julian Assange in seinem selbsterwählten Exil zu kommunizieren, wurde für das Enthüllungs-Portal jetzt ein neuer Chefredakteur bestellt. Künftig leitet Kristinn Hrafnsson, 2010 zum "Journalisten des Jahres" in Island gewählt, die Plattform. Assange behält die Stelle als Publisher.
"Ich verurteile, wie man Julian Assange behandelt und dass diese Umstände zu meiner neuen Rolle geführt haben. Aber ich begrüße die Verantwortung, die Fortführung dieser wichtigen Arbeit, basierend auf WikiLeaks-Idealen, sicherstellen zu können", wird Hrafnsson in einem Tweet von WikiLeaks zitiert.
Assange hält sich seit mehr als sechs Jahren in einem kleinen Raum in der ecuadorianischen Botschaft in London auf. Dort suchte er zunächst Zuflucht, um nach Vorwürfen wegen sexuellen Missbrauchs einer Auslieferung nach Schweden zu entgehen. Inzwischen ließ das Land die Anklage fallen.
Doch Assange fürchtet jetzt eine Auslieferung in die USA, nachdem auf der Plattform 2010 militärische und diplomatische Geheimdokumente veröffentlicht worden waren.