Auch Deutschland-Chef Ralf Kleber zeigte sich in einem Gespräch sehr zuversichtlich. Im Interview mit "Business Insider" sagte Kleber: "Es beteiligt sich konstant nur ein sehr geringer Prozentsatz unserer Belegschaft an solchen Aktivitäten." Die Mehrheit der 16.000 Amazon-Arbeiter in Deutschland sei sogar besonders motiviert.

Amazon setzt auf Einkaufserlebnisse

Kleber sagte außerdem, dass Amazon beständig daran arbeite, online das Einkaufserlebnis zu erweitern. Vor allem auch, weil der Großteil der Käufer immer noch offline einkaufe. Deshalb sind Experimente wie der fünftägige Pop-Up-Store in Berlin eher die Ausnahme. Der Deutschlandchef betonte: "Hierzulande konzentrieren wir uns darauf, Kunden online Mehrwert zu bieten." Auch ein Go-Konzept wie in den USA, bei dem Amazon-Kunden im Laden einkaufen und die Einkäufe automatisch von ihrem Konto abgebucht bekommen, wäre denkbar. Ob und wann es käme, wollte Kleber aber nicht verraten.

Immer wichtiger wird auch die Alexa-Sprachsteuerungstechnologie. Amazon erwägt, seine Mikrowelle mit Sprachsteuerung doch noch auch in Deutschland zu verkaufen. Das Gerät sei zwar ursprünglich als Referenzmodell zur Demonstration der Einbindung der Sprachassistentin Alexa gedacht gewesen, sagte Amazon-Geräte-Chef Dave Limp der Deutschen Presse-Agentur. Die in den USA knapp 60 Dollar teure Mikrowelle sei aber so populär geworden, dass der Konzern über eine breitere Vermarktung nachdenke. Man wolle allerdings erst sehen, wie sich das Interesse in den kommenden sechs Monaten entwickele.

In Deutschland habe Amazon "Millionen" Alexa-Nutzer, sagte Limp ohne konkretere Angaben.

mit dpa


Autor: Anja Janotta

seit 1998 bei der W&V - ist die wohl dienstälteste Onlinerin des Hauses. Am liebsten führt sie Interviews – quer durch die ganze Branche. Neben Kreativ- und Karrierethemen schreibt sie ab und zu was völlig anderes - Kinderbücher. Eines davon dreht sich um ein paar nerdige Möchtegern-Influencer.