
Rebranding:
Xiaomi verpasst sich mit "Alive" einen neuen Look
Mit einem neuen "Alive"-Branding will sich der chinesische Elektronikhersteller Xiaomi den Weg ins Premium-Segment ebnen und die Markenbekanntheit im kommenden Jahrzehnt steigern. Außerdem investiert Xiaomi in E-Autos.

Foto: Xiaomi
Einen Tag nach der Vorstellung seines neuesten Smartphones der Mi 11-Reihe stellt Xiaomi auf einem globalen Launch-Event sein neues Branding vor. "Alive" soll Xiaomis Philosophie widerspiegeln und den Weg ins Premium-Segment ebnen.
Der bekannte Designer Kenya Hara, Professor an der Musashing Art University und Präsident des Nippon Design Center hat das neue Logo entworfen. Dabei wurden die Kanten des zuvor eckigen Logos abgerundet und die "MI"-Typographie neu gestaltet. Die Unternehmensfarbe Orange wurde beibehalten, um weiterhin Lebendigkeit und Jugendlichkeit zu vermitteln. Ergänzende Farben sind Schwarz und Silber, um der High-End-Produktlinie gerecht zu werden.
Xiaomi verwendet zum ersten Mal ein neues, dynamisches Logoformat und bricht damit mit den traditionellen Regeln der Verwendung von Markenlogos in der Vergangenheit. Das neue Logo ist nicht an den vier Ecken des Quadrats fixiert, sondern passt sich dem Inhalt an und wird an der am besten geeigneten Stelle platziert. Das neue dynamische Logo greift den philosophischen Gedanken weiter auf und lässt das Logo wirklich "lebendig" werden.
Das Konzept von Alive ist Xiaomis Ansicht und Antwort auf den Wendepunkt in einer Ära der smarten Interkonnektivität. Als Technologieunternehmen ist Xiaomi bestrebt, mehr Innovationen in die Welt zu bringen und von Masse Richtung Klasse zu wachsen. Diese neue Markenidentität will Xiaomi im kommenden Jahrzehnt vorantreiben.
Zehn Milliarden Dollar für E-Mobilität
Der im Westen vor allem als Smartphone-Anbieter bekannte chinesische Xiaomi-Konzern geht unter die Autobauer. In den kommenden zehn Jahren sollen dafür zehn Milliarden Dollar (rund 8,5 Mrd Euro) investiert werden. Gründer und Konzernchef Lei Jun will die Führung der neuen Auto-Tochter selbst übernehmen, wie Xiaomi am Mittwoch mitteilte.
Xiaomi wurde vor allem als Smartphone-Anbieter groß, baut inzwischen aber alle möglichen Elektronik-Produkte von vernetzten Luftreinigern bis hin zu Elektro-Tretrollern. Im Smartphone-Markt profitierte Xiaomi besonders stark von dem Absturz des Konkurrenten Huawei nach US-Sanktionen. Im Schlussquartal 2020 stiegen die Verkäufe von Xiaomi-Smartphones nach Berechnungen der Marktforschungsfirma IDC im Jahresvergleich um fast ein Drittel.
Xiaomi ist nicht der erste Elektronik-Anbieter, den es in die Autobranche zieht. Sony stellte bereits Anfang 2020 den Prototypen eines Elektroautos vor. Nach wie vor ist unklar, ob der japanische Konzern eine Serienproduktion plant, aber Sony entwickelt das Fahrzeug weiter. Dyson, der britische Spezialist für Staubsager und Luftreiniger, wollte ebenfalls ein Elektroauto auf den Markt bringen.
Gründer James Dyson gab das Projekt jedoch nach Milliardeninvestitionen auf. Schon seit Jahren wird auch über Pläne von Apple für ein eigenes Auto spekuliert.
China ist unter anderem dank Klima-Anreizen der weltgrößte Markt für Elektrofahrzeuge mit vielen einheimischen Anbietern. Erst vor kurzem kündigte der vor allem als Hersteller von Apple-Geräten bekannte Auftragsfertiger Foxconn an, er werde für seine Kunden künftig auch Elektroautos bauen.