Berliner Senat ermittelt:
Zerstört Nike systematisch Neuware aus Retouren?
Die Berliner Senatsverwaltung geht einem Bericht nach, dem zufolge der Sportartikelhersteller Nike systematisch Neuware aus Retouren vernichtet. Seit diesem Jahr ist die Praxis hierzulande gesetzlich verboten.
Der Berliner Senat geht Medienberichten nach, nach denen Nike systematisch Neuware zum Beispiel aus Retouren zerstört. Reporterinnen und Reporter der ARD und der Wochenzeitung "Die Zeit" hatten mit Hilfe von GPS-Trackern den Weg von Rücksendungen in eine Recyclinganlage verfolgt. Beteiligt waren außerdem Sneakerjagd und das Redaktionsnetzwerk Flip.
Auf Anfrage vom Donnerstag hat sich Nike bislang nicht dazu geäußert. Nach der Veröffentlichung des Berichts versucht die Senatsverwaltung für Umwelt nach Angaben eines Sprechers, mit Nike Kontakt aufzunehmen, um die aufgeworfenen Fragen zu klären. "Ziel ist, den Sachverhalt zu analysieren und zu bewerten."
Der Bundestag hatte Händler im vergangenen Jahr gesetzlich dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass zurückgesandte Waren gebrauchstauglich bleiben und nicht zu Abfall werden. Die deutsche Nike-Landesgesellschaft hat ihren Sitz in Berlin. Der ARD und der "Zeit" sagte eine Nike-Sprecherin nach deren Angaben, dass zumindest Retouren, "die Anzeichen von einer möglichen Beschädigung oder Gebrauchsspuren aufweisen", zerstört und dann recycelt würden. "Ungetragene und makellose Artikel werden zum Wiederverkauf in die Regale zurückgestellt", wird die Sprecherin zitiert. (dpa/st)