Den Dünkel seiner Branche, die ihm die Zusammenarbeit mit H&M sicherlich verübelt hat, hat er in einem eigenen Spot sogar thematisiert. Darin lästern zwei Modezaren kopfschüttelnd darüber, dass Lagerfeld für H&M nicht nur auch Männermode entwerfe, sondern eben auch "billige" Klamotten. Doch Karl Lagerfeld entgegnet den Kritikern mit seiner gesamten Autorität lediglich: "Es geht nicht um billig, sondern um Stil."

Dabei stand Lagerfeld oftmals nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera, als Regisseur oder Fotograf, und definierte so seine Interpretation von Schönheit. So zum Beispiel auch für seine Mode-Heimat Chanel mit einem Dreh mit Geraldine Chaplin, Cara Delivingne und Pharrell Williams:

Auch für Langneses Magnum-Eis verdingte sich Lagerfeld als Regisseur:

Sogar für das französische Verkehrsministerium ließ er sich ablichten. Dieses Mal in einem ungewöhnlichen Outfit - einer Sicherheitsweste. "Sie ist gelb, sie ist hässlich, sie passt zu nichts, aber sie hilft, Leben zu retten."

Karl Lagerfeld wirbt für Straßensicherheit.

Ganz nebenbei hat der Modeschöpfer, der neben Chanel auch für Fendi und Hogan entworfen hat, natürlich für seine eigene Modemarke "Karl  Lagerfeld", die er 2011 ins Leben gerufen hatte, Werbung produziert:

Der kreative Output war kaum zu bremsen. Auch mit der Kosmetikmarke Schwarzkopf war der Modezar verbandelt, ebenso mit Swaor, schoss Fotoserien für den "Playboy", entwarf einen Steiff-Teddy und trieb die eigene Modemarke voran.

Schon im Januar war Karl Lagerfeld nicht zu den Modeschauen von Chanel nicht mehr erschienen. Am Dienstag hat das Modehaus nun mitgeteilt, dass er 85-jährig gestorben sei.


Autor: Anja Janotta

seit 1998 bei der W&V - ist die wohl dienstälteste Onlinerin des Hauses. Am liebsten führt sie Interviews – quer durch die ganze Branche. Neben Kreativ- und Karrierethemen schreibt sie ab und zu was völlig anderes - Kinderbücher. Eines davon dreht sich um ein paar nerdige Möchtegern-Influencer.