Die Nähe macht's

Podcasts bauen einen besonderen Draht zu ihrem Konsument:innen auf. Es entsteht eine Vertrautheit und eine Nähe zwischen Host und Hörer:innen - kein Wunder, dass in Podcast eigentlich immer das "Du" genutzt wird. In Folge dieser empfundenen Vertrautheit rückt auch die Marke als Absender des Podcasts näher an die Zielgruppe ran. Das zeigt auch die Loyalität der Zielgruppe. In einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Midroll gaben 88 Prozent der Befragten an, immer mindestens zwei, wenn nicht sogar gleich alle Episoden eines neu entdeckten Podcasts anzuhören.

Die Nähe zum Host mag auch einer der Gründe sein, warum eingesprochene Werbung auf eine hohe Toleranz stößt. Blenden Konsument:innen beispielsweise Werbeclips im Netz immer mehr aus und reagieren genervt darauf, werden die Empfehlungen der Host zu Beginn oder in der Mitte eines Podcasts nicht als störend wahrgenommen.

Podcasts brauchen einen langen Atem

Wer als Unternehmen einen eigenen Podcast startet, der sollte sich darüber im Klaren sein, dass dieses Format ein mittel- bis langfristiges Invest bedeutet. Schneller Abverkauf funktioniert fast ebenso wenig wie rasant in die Höhe schnellende Abonnentenzahlen. Die Sichtbarkeit eines Podcast erarbeitet man sich in der Regel langsam, vieles läuft hier über Empfehlungen sowie eine gute Verknüpfung mit den sozialen Medien.

Podcasts sind in der Regel "Special Interest", das heißt, das Format ist auf eine klar definierte Zielgruppe zugeschnitten. Und so kann die Masse an Abos oder Downloads nicht die Währung sein, zumal diese Zahlen noch nicht garantieren, dass eine Folge auch angehört wird.

Und: Die Zeiten sind vorbei, in denen auch Podcasts eine Chance hatten, die von Anfängern in der Küche aufgenommen wurden. Längst haben die Hörer:innen immer mehr Anspruch an die Qualität des Tons und der Aufnahme und wollen mit spannenden Geschichten, guten Stimmen und einem hervorragenden Sounddesign unterhalten werden. Dass Profis Geld kosten, sollte jedem Marketingverantwortlichen bewusst sein, der sich mit dem Thema beschäftigt.

In der Rubrik "How to Corporate Podcast" greift sich Redakteurin Lena Herrmann Woche für Woche einen Aspekt rum um das Thema Corporate Podcast raus. Immer dienstags erscheint die Rubrik, die dazu anregen soll, sich mit dem Thema Markenpodcast mehr zu beschäftigen und neue Aspekte zu bedenken. 

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Lena Herrmann
Autor: Lena Herrmann

hat bei der W&V ihr journalistisches Handwerkszeug gelernt und dort viele Jahre lang hauptsächlich markenstrategische Themen verantwortet, bevor sie sich als freiberufliche Journalistin und Podcast-Redakteurin selbstständig gemacht hat. Zudem hat sie die Podcast-Formate der W&V maßgeblich entwickelt und betreut. Sie ist Podcast-Host und steht regelmäßig als Moderatorin auf der Bühne.