
How to (Corporate) Podcast...:
Sind Fiction-Formate eigentlich noch Podcasts?
Je aufwändiger die Produktion und je fiktionaler die Geschichte, desto mehr verschwimmen die Grenzen zwischen Podcast und Hörspiel. Aber wozu ist eine Unterscheidung eigentlich überhaupt wichtig?

Foto: Comdirect Bank
Podcasts müssen keiner Laber-Podcasts sein. Im Gegenteil. Podcasts können so viel mehr als nur unzählige Interviews verbreiten und wiedergeben. Vor allem Unternehmen, die sich einen Corporate Podcast leisten, tun gut daran, mehr zu bieten als ein Gespräch zwischen zwei Gesprächsteilnehmer:innen. Denn der Zugang zu den Hörer:innen ist mit einem Unternehmen als Absender nochmal ein bisschen schwieriger. Genug Menschen haben Vorbehalte und machen um Markenpodcasts einen Bogen. Schließlich wollen sie nicht mit Werbung traktiert werden, wenn sie eigentlich Unterhaltung und Zerstreuung suchen.
Da ist es erfrischend, wenn sich Unternehmen etwas anderes einfallen lassen als die klassischen Interviews. Beispiele gibt es inzwischen einige. Die Comdirect Bank produzierte "Wir waren Detektive", ein Krimi-Hörspiel in TKKG-Manier. Die Lufthansa entführte mit der SciFi-Miniserie "Back up" die Hörer:innen in die Welt der KI. Und BMW erschuf mit "Hypnopolis" ein futuristisches Gruselstück in höchster Klangperfektion.
Doch kann man diese fiktionalen Stücke überhaupt noch Podcast nennen? Per Definitionem: ja. Denn Podcast bedeutet nichts anderes als eine Reihe von Mediendateien, die aufgrund ihres RSS-Feeds abonniert werden können. Dass die meisten fiktionalen Geschichten endlich sind und der Plot in einer bestimmten Anzahl von Folgen von Anfang bis Ende erzählt wird, spielt dabei keine Rolle. Denn auch wenn Podcasts in Interview- oder Reportageform nicht von Anfang an festlegen, wann sie enden, so sind letzten Endes auch diese Format endlich. Selbst dann, wenn sie erst nach Jahren auslaufen.
Wussten Sie eigentlich, dass das Wort Podcast eine Schöpfung aus den beiden Worten "broadcast" und "iPod" ist? Apple hat mit dem Launch des iPod das Abspielen von mp3s auf einem mobilen Gerät erst möglich gemacht und damit den wichtigen Grundstein für die Verbreitung von Podcasts gelegt.
Interviews sind meistens billiger
Warum greifen so viele Unternehmen am Ende dann doch auf ein Interview-Format zurück? Das hat wohl zwei Gründe. Zum einen sind Interviews das vermeintlich einfachste Format: Ein Mikrofon, zwei Menschen, die sich unterhalten. Dass nur eine professionelle und gute Gesprächsführung die Hörer:innen bei der Stange hält und deshalb unbedingt ein Host von Nöten ist, der das Führen von Interviews gelernt hat, dringt langsam zu den meisten Unternehmen glücklicherweise durch. Zum anderen ist es eine Kostenfrage. Selbstverständlich ist eine aufwändige Produktion mit Sounddesign, Profi-Sprechern und ähnlichem wesentlich teurer. Gleichzeitig taucht die Marke deutlich weniger in dem Format auf - das wird nicht allen Markenverantwortlichen schmecken, die noch der alten Schule anhängen, das viel viel hilft.
Doch am Ende macht es sich bezahlt. Denn die spannenden Hörspiel-Podcasts lassen die Nutzer:innen wesentlich lieber zuhören. Und der Absender geht trotzdem ins Ohr. Als Macher eines hochattraktiven Unterhaltungsprogramms, dem die Hörer:innen wichtig sind.
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