2. Influencer-Marketing = Schleichwerbung

In Zeiten von Adblocker ist Influencer-Marketing ein geschicktes Mittel, um die Marke doch noch bei jungen Konsumenten ins Gespräch zu bringen. Wenn der Kooperationspartner jedoch (absichtlich oder unabsichtlich) vergisst, Produktplatzierungen zu kennzeichnen, ist das schlimm. Für alle Beteiligten. Schleichwerbung schadet sowohl dem Image des Influencers als auch der Marke selbst. Welches Unternehmen will sich schließlich nachsagen lassen, unsauber Werbung zu machen? Youtuber wie Nilam alias Daaruum oder das mittlerweile aufgelöste Trio Y-Titty können davon ein Lied singen. In den USA unter den Werbesündern: der Kardashian-Clan.   

3. Influencer-Marketing ist kein Allheilmittel

Seien wir mal ehrlich: Influencer-Marketing kann vieles, aber nicht alles. Gerade bei seriösen Themen ist es wichtig, den Spagat zwischen Unterhaltung und Anspruch zu meistern. LeFloid ist dieses Kunststück für die Techniker Krankenkasse gelungen. Anders dagegen VW Financial Services: Der Finanzdienstleister versuchte es mit dem Format "Eigentlich einfach" und einem Moderatoren-Duo, bestehend aus Mediakraft-Gründer Christoph Krachten und der Moderatorin Lina van de Mars. Das Ergebnis wirkt jedoch sehr bemüht, von den Klickzahlen einmal ganz zu schweigen. 

4. Influencer sind Heulsusen

Zugegeben: Der Druck im Social Web ist hart. Die Konkurrenz durch andere Influencer, die ätzenden Kommentare der User oder gar Mobbing - es ist verständlich, wenn es den Meinungsmachern einfach zu viel wird, und sie ihr Profil vielleicht sogar löschen. Für den Werbepartner ist das jedoch eine mittlere Katastrophe, weil die sorgsam geplante Kampagne über den Haufen geworfen wird. Als Justin Bieber etwa vor kurzem seinen Instagram-Kanal löschte, dürfte aus so mancher Marketing-Abteilung ein leises Schluchzen ertönt sein.  

5. Manche Influencer schaden der Marke mehr, als dass sie ihr nutzen.

Es gibt Influencer, die polarisieren. Katja Krasavice ist eine von ihnen. Das Youtube-Sternchen versorgt ihre Fans regelmäßig mit Clips wie "SO BEFRI*DIGE ICH MICH!". "Leipzigs Youtube-Barbie" ("Bild") besticht also mit Inhalten, die viele mit dem Attribut "billig" beschreiben würden. Hier würde sich eine Zusammenarbeit eigentlich verbieten. Für das Spiel "Far Cry" hat Ubisoft allerdings eine Ausnahme gemacht. Stellt sich die Frage, ob das die richtige Entscheidung war: Dass eine Zusammenarbeit mit ihr viel Traffic garantiert, ist bei einer siebenstelligen Zahl von Abonnenten nicht verwunderlich. Vielleicht sind Klicks aber doch nicht immer alles ...

Wer dennoch nicht auf die Meinungsmacher im Netz verzichten will, dem sei Sarah Küblers Kommentar "Wie die Werbeform Influencer-Marketing ruiniert wird" empfohlen. In ihm macht die Geschäftsführerin der Youtube-Agentur Hitchon aus ihrer Sicht klar, wie gutes Youtube-Marketing geht und wie nicht.