ChatGPT und Bard:
Jedes sechste Unternehmen plant KI-Einsatz zur Textgenerierung
Geht es nach dem Digitalverband, schaffen die aktuellen Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz völlig neue Einsatzbereiche quer durch alle Branchen. KI werde künftig zum Büroalltag genauso dazu gehören wie heute der PC. Aber nicht jede Firma will darauf setzen.
Textroboter wie ChatGPT von OpenAI oder Bard von Google werden in absehbarer Zeit auch massenhaft in deutschen Unternehmen verwendet werden. Das geht auf einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbandes Bitkom unter Entscheidungsträgern in Firmen mit mehr als 20 Beschäftigten hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Danach plant jedes sechste Unternehmen (17 Prozent) den Einsatz solcher Anwendungen mit Funktionen Künstlicher Intelligenz (KI), weitere 23 Prozent haben keine konkreten Planungen, können sich die Nutzung aber durchaus vorstellen.
KI-Tools könnten beispielsweise für teil-automatisierte Chats mit Kunden eingesetzt werden. Die Systeme sind auch in der Lage, längere Texte zu kürzen oder auf der Basis von einigen Stichwörtern die Ergebnisse einer Besprechung zusammenzufassen. ChatGPT und Bard können aber auch Programmcodes produzieren.
KI könnte die Auswirkungen des Fachkräftemangels abfedern
Allerdings setzen nicht alle der 603 befragten Unternehmen auf die neuartigen KI-Werkzeuge. 29 Prozent der Firmen erklärten, dass sie einen solchen KI-Einsatz für sich ausschließen. Jede vierte Firma (25 Prozent) hat sich mit der Frage noch nicht beschäftigt. Offiziell im Einsatz sind solche KI-Anwendungen in noch keinem Unternehmen.
Bitkom-Präsident Achim Berg appellierte an Unternehmen, die Chancen durch den KI-Einsatz nicht links liegen zu lassen. "Die aktuellen Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz ermöglichen es uns, erstmals direkt mit der KI zu interagieren und schaffen völlig neue Einsatzbereiche quer durch alle Branchen", sagte er. KI werde künftig zum Büroalltag genauso dazu gehören wie heute der PC. "KI hat das Potenzial, die massiven Auswirkungen der demografischen Entwicklung und des sich verschärfenden Fachkräftemangels abzufedern."
40 Prozent glauben, dass bestimmte Berufe nicht mehr gebraucht werden
Die Umfrage zeigt nach Einschätzung des Branchenverbandes, dass die meisten Entscheider in den Unternehmen die Tragweite des technischen Wandels erkannt haben. 56 Prozent der Befragten sehen in Künstlicher Intelligenz zur Textgenerierung die größte digitale Revolution seit dem Smartphone. 40 Prozent sind aber auch der Meinung, es handele sich um einen Hype, der bald wieder vorbeigehen werde.
Über die Auswirkungen der generativen KI auf den Arbeitsmarkt sind die Befragten ebenfalls unterschiedlicher Meinung. Rund die Hälfte (51 Prozent) geht davon aus, dass weniger Personal benötigt werde, 40 Prozent glauben sogar, dass bestimmte Berufe nicht mehr gebraucht werden. 44 Prozent rechnen damit, dass Beschäftigte von Routinearbeiten entlastet werden.
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 603 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: "Haben Sie schon einmal von ChatGPT gelesen oder gehört?", "Kommen solche KI-Anwendungen zur Textgenerierung wie ChatGPT in Ihrem Unternehmen bereits zum Einsatz?" und "Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu KI-basierte Textgeneratoren wie ChatGPT zu beziehungsweise nicht zu?"
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