
Gemeinsames Betriebssystem:
ARD und ZDF bündeln ihre Streaming-Kräfte
ARD und ZDF stellen ihre Zusammenarbeit beim Streaming-Netzwerk auf eine neue Grundlage und schaffen ein gemeinsames technisches Plattformsystem. Dafür wird eigens eine gemeinsame Tochterfirma gegründet.

Foto: SWR/Sven Cichowicz/ZDF/Tim Thiel
Mit dem ARD-ZDF Streaming-Netzwerk wurde die Grundlage für eine gemeinsame Plattform-Strategie gelegt. Jetzt gehen ARD und ZDF einen Schritt weiter und arbeiten beim Aufbau eines gemeinsamen Betriebssystems "Streaming-OS" (OS = Operating System) technologisch und strategisch noch enger zusammen. Damit möchten die beiden öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sich gemeinsam wirksamer im Wettbewerb mit den großen kommerziellen Anbietern im digitalen Markt positionieren. Dafür starten sie eine große Open-Source-Initiative und gründen eine gemeinsame Tochterfirma für den Betrieb ihrer Streaming-Angebote.
Verbesserung der User Experience
Gemeinsame technische Bausteine des Streaming-OS sollen künftig arbeitsteilig entwickelt und gemeinsam wertschöpfend genutzt werden. Das gilt etwa für den Player, das Empfehlungs- oder das Designsystem. Eine enge Kooperation zwischen ARD und ZDF soll es auch bei einer übergreifenden Personalisierung und beim wechselseitigen Austausch von Daten geben, etwa zur Verbesserung der angebotsübergreifenden User Experience.
Teile des Streaming-OS von ARD und ZDF werden der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt, um aktive Teilhabe zu ermöglichen. So können beispielsweise Kultureinrichtungen, aber auch Plattformanbieter im In- und Ausland von Know-how und Technologie der beiden öffentlich-rechtlichen Anbieter profitieren.
Übergreifende Steuerung und gemeinsame Tochterfirma
Für ihr Streaming-OS bauen ARD und ZDF ein gemeinsames Büro auf. Dort werden die Aufgaben und Ressourcen beider Häuser gesteuert und das Projekt nach außen vertreten, etwa gegenüber potentiellen Partnern. Die Federführung dafür liegt beim ZDF.
Für den technischen Betrieb soll eine gemeinsame Tochterfirma gegründet werden. Dort können dann etwa die IP-Verbreitung der Streaming-Angebote sowie administrative Aufgaben für beide Angebote liegen. Die Federführung für diese Einheit übernimmt die ARD.
Die genaue Ausgestaltung der beiden Einrichtungen wird in den nächsten Monaten erarbeitet. Für eine gemeinsame Firma bedarf es zudem einer gesetzlichen Grundlage. Ziel ist eine Umsetzung im ersten Quartal 2025.
Im Unterschied zu kommerziellen Plattformen gebe das Angebot ein Empfehlungssystem für angemeldete Nutzerinnen und Nutzer, das auf transparenten öffentlich-rechtlichen Algorithmen basiert sowie einen sorgfältigen und sparsamen Umgang mit Daten. In Verbindung mit intelligenten Dialoglösungen sollen zudem neue Wege für Partizipation geöffnet werden.
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