Allen gemeinsam: Sie verfügen über wertvolle Transaktionsdaten und bieten Werbeflächen in einem kommerziellen Kontext – aber der Weg führt nicht zwangsläufig direkt zum Warenkorb.

First-Party-Daten als Goldstandard

"Im Vergleich zu anderen klassischen Platzierungen ist der Vorteil von Commerce Media, dass Advertiser hier die Möglichkeit haben, auf Basis von validen First-Party-Kundendaten zu werben", betont Irina Schmitz, Head of Commerce & Retail beim BVDW. 

Gerade in Zeiten des nahenden Cookie-Endes bietet Commerce Media Werbetreibenden eine attraktive Alternative, um potenzielle Kunden weiterhin zielgenau auf einer verlässlichen Datenbasis zu adressieren.

Die spannendsten Player in der Commerce-Media-Landschaft

Besonders interessant für Advertiser sind laut Branchenexperten vor allem Plattformen aus den Bereichen Loyalty und Payment. "Diese Anbieter wissen sehr gut über das Kaufverhalten ihrer Nutzer Bescheid", so Schmitz. 

Tim Nedden, Gründer und Geschäftsführer von Front Row, ergänzt: "Aus meiner Sicht haben vor allem Plattformen aus den Bereichen Finance und Loyalty eine hohe Relevanz. Je spitzer dagegen die Daten sind, über die eine Commerce-Media-Plattform verfügt, umso irrelevanter wird sie." Größe und Reichweite sind also entscheidende Faktoren.

Ein Paradebeispiel ist Payback: Mit 35 Millionen Kunden gesamt und 17 Millionen aktiven App-Nutzern verfügt die Loyalty-Plattform nicht nur über eine enorme Reichweite, sondern auch über einen einzigartigen Vorteil. "Mit unserer Payback-Karte und der App haben wir einen übergreifenden Identifier, so dass wir – wie nur sehr wenige andere in der Branche – in der Lage sind, eine Online-Offline-Attribution zu bewerkstelligen", erklärt Niklas Pommer, Specialist Digital Marketing & Data Projects bei Payback.

Ein Markt in der Entwicklung

Trotz des enormen Potenzials steht Commerce Media in Europa noch am Anfang. Es fehlen standardisierte Metriken, klare Budget-Zuordnungen und etablierte Best Practices. Der BVDW arbeitet derzeit mit wichtigen Branchenakteuren daran, diese Lücken zu schließen und Orientierung zu schaffen.

Die Richtung ist klar: Commerce Media entwickelt sich zum nächsten großen Werbekanal – mit Möglichkeiten, die weit über klassisches Retail Media hinausgehen.

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Autor: Matthias Hell

Matthias Hell ist Experte für E-Commerce-Themen. Der promovierte Politikwissenschaftler beleuchtet für uns seit mehr als zehn Jahren als freier Autor Handels- und Online-Themen, zunächst für Internet World, jetzt für W&V. Zudem ist Matthias für den täglichen W&V Newsletter Commerce Shots zuständig. Neben einigen Fachbüchern hat er zwei Bildbände zur modernen Architektur seiner Heimatstadt München veröffentlicht und widmet sich in seiner Freizeit seiner Leidenschaft für Musik und Literatur.