Skandal um geschönte Bilanzen :
Absturz! Scooter-Verleih Bird vor dem Aus
Der Aktienkurs des kalifornischen Scooter-Verleihers Bird ist von zehn Dollar auf 22 US-Cent eingebrochen. In Deutschland ist bereits Schluss, und nun steht der Fortbestand der ganzen Firma in Frage.
Die Elektro-Scooter der US-Firma Bird sind auch im deutschen Straßenbild bestens bekannt. Im Oktober hatten die Kalifornier angekündigt, dass sie sich unter anderem aus Deutschland, Schweden und Norwegen komplett zurückziehen – weil auf diesen Märkten der "regulatorische Rahmen" für wirtschaftlichen Erfolg nicht gegeben sei. Sprich: Die Behörden lassen zu viele Roller von zu vielen Anbietern auf die Straße. Nun wurde bekannt, dass Bird auch insgesamt der Absturz oder gar die Pleite droht.
Wie die Journalistin Alison Griswold recherchiert hat, gibt Bird selbst zu, dass die Bilanzen der letzten zweieinhalb Jahre nicht verlässlich waren und dass es "substanzielle Zweifel am Fortbestand des Unternehmens" gebe.
Der Trick mit den Guthabenkarten
Bird hat gegenüber seinen Investoren deshalb eine sogenannte "Going concern"-Warnung ausgesprochen. Das berichtet der Standard aus Österreich. Der Aktienkurs ist auf 22 US-Cent eingebrochen – vor einem Jahr waren es noch zehn Dollar. Demnach hat Bird seine Bilanzzahlen offenbar mindestens seit Anfang 2021 geschönt. Hintergrund seien Fahrten mit Guthabenkarten ("Bird Cash"), die die Firma auf einigen Märkten ermöglicht hat.
Obwohl die Nutzerinnen und Nutzer oft nicht genug Guthaben auf der Karte hatten, um die komplette Fahrt zu bezahlen, soll Bird jeweils den vollen Preis in der Bilanz verbucht haben. Laut der Journalistin lag der angegebene Umsatz zwischen 6 und 15 Prozent über den tatsächlichen Einnahmen. Bird spricht nur von 5 bis 7 Prozent. Den Sprung in die Gewinnzone hat die Firma aber nicht einmal mit den geschönten Zahlen geschafft.
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