TechTäglich:
US-Magazin lässt KI seine Artikel schreiben
Zumindest für nüchterne, sachliche Artikel sind Chatbots bereits in der Lage, redaktionelle Arbeit zu erledigen. Das zeigt jetzt das Techmagazin CNET. Sobald Emotionen ins Spiel kommen, sieht es aber anders aus.
US-Magazin lässt KI seine Artikel schreiben
Künstliche Intelligenz und allen voran die Textsoftware ChatGPT (W&V berichtete) scheinen das zentrale Technikthema 2023 zu werden. Ob der vieldiskutierte Chatbot bereits reif dafür ist, journalistische Arbeit zu übernehmen und Redakteure zu ersetzen, ist überaus umstritten. Vom US-Technikmagazin CNET hieß es kürzlich noch: "ChatGPT ist eine beeindruckende KI, aber menschliche Arbeitsplätze sind (vorerst) sicher." Nun hat sich herausgestellt, dass CNET klammheimlich bereits seit November 2022 unter dem Autorenvermerk "CNET Money Staff" KI-Texte veröffentlicht. Seit der Premiere mit dem Artikel "Was ist eine Kreditkartenabbuchung?" wurden insgesamt 73 solcher Bot-Texte vor allem aus dem Ratgeberbereich veröffentlicht, so Gizmodo.
Redakteure bleiben beteiligt
Das Magazin beteuert, dass nach wie vor jeder dieser Artikel mit "redaktioneller Integrität" veröffentlicht wird, und dass "Korrektheit, Unabhängigkeit und Autorität die wichtigsten Grundsätze unserer redaktionellen Leitlinien bleiben". Demnach sind Redakteure auch bei diesen Artikeln von der Idee bis zur Veröffentlichung beteiligt. Bei nüchternen Texten, die vor allem Fakten beschreiben, scheint der Trend zum KI-Redakteur nicht mehr aufzuhalten zu sein. Sobald Emotionen ins Spiel kommen, dürften ChatGPT und seine Kollegen aber auch noch auf Jahre hinaus überfordert sein.
ChatGPT versteht keine Emotionen
CNET-Journalist Jackson Ryan meint dazu: "Die Unfähigkeit, Emotionen zu verstehen oder zu lesen, macht KI im Kontext des Journalismus nutzlos. ChatGPT ist nicht in der Lage, die Gefühle auf dem Gesicht eines Spielers zu beschreiben, der die Weltmeisterschaft gewinnt, oder mit Ukrainern darüber zu sprechen, wie die russische Invasion ihr Leben verändert hat. Und es könnte definitiv nicht über Elon Musks Übernahme von Twitter schreiben."
Das sind die Themen von TechTäglich am 12. Januar 2023:
Die Cookiekalypse hält die Branche in Atem. Besser, man hat eine gute First-Party-Data-Strategie. Wie man die entwickelt, lernst du im W&V Executive Briefing.
Kennst du eigentlich schon unser KI-Update? Einmal pro Woche die wichtigsten Veränderungen zu KI im Marketing. Einordnung, Strategie, News, direkt in dein Postfach.
Wie funktioniert eigentlich Tiktok? Einen schnellen und umfassenden Überblick gibt dir die aktuelle Ausgabe des W&V Executive Briefing zum Thema Tiktok.