Eurovision Song Contest:
Die Auswahl für den ESC-Vorentscheid findet erstmals auch über Tiktok statt
Germany, Zero Points? Um für den kommenden ESC einen Song zu finden, der die internationalen Massen begeistern kann, macht sich der Öffentliche Rundfunk jetzt Tiktok zunutze.
Foto: Review News/Shutterstock
Wer darf am 23. Mai 2023 für Deutschland beim Eurovision Song Contest antreten? Das bestimmt wieder der Vorentscheid, angeführt von der ESC-Redaktion des NDR. Um bei diesem Vorentscheid dabei zu sein, können sich Sänger:innen und Bands nicht nur über die offizielle ESC-Bewerbungsplattform bewerben, sondern erstmals auch über Tiktok, wie der NDR mitteilte.
„Tiktok ist offizieller Partner beim Eurovision Song Contest und derzeit die wichtigste Plattform für neue Musikacts und für die junge Zielgruppe. Wir wollen diese Plattform nutzen, nicht nur um neue Musik zu finden, sondern auch um der Community eine Beteiligung am Auswahlprozess zu ermöglichen“, erklärt der NDR diese Entscheidung.
Alle mit dem Hashtag #UnserLiedFürLiverpool markierten Einreichungen würden überprüft und nach ESC-Richtlinien gefiltert, bevor sie erneut bei Tiktok zur Abstimmung freigegeben würden. „ Dann entscheiden die Stimmen der Community, welcher Beitrag es final in den Vorentscheid schafft.“
Reaktion auf die diesjährige Kritik?
Indem es sich einer der beliebtesten Social-Media-Plattformen zunutze macht, scheint das ESC-Komitee auch ein wenig auf die Kritik des vergangenen ESC zu reagieren. Für 2021 wurde die auf Social Media gehypte Metal-Band Eskimo Callboy übergangen, was für großen Unmut bei deren Fans sorgte.
Auf diese Kritik geht der NDR auf seiner ESC-Website ebenfalls ein. „Die Beteiligung der Radiosender bei der Auswahl der Songs gestaltet sich anders als im letzten Jahr: Die Pop-Wellen der ARD werden durch einen Vertreter Teil des Experten-Teams sein, das die Einreichungen beurteilt, aber nicht final über die Songs entscheiden, die bei "Unser Lied für Liverpool" antreten“, erklärt der Sender, der sich zudem um Genre-Offenheit bemüht: „Pop oder Country, Electro oder R'n'B, Schlager oder Rock: den Musikstilen sind keine Grenzen gesetzt“, sagt der Sender zu den Tiktok-Bewerbungen.
Kann Tiktok den deutschen ESC-Fluch brechen?
In den vergangenen Jahren hatten die Öffentlich-Rechtlichen mit ihrer Wahl des ESC-Kandidaten wenig Glück. Malik Harris landete in diesem Jahr auf dem letzten Platz, und in den beiden Vorjahren war für Deutschland nur der vorletzte Platz dringewesen.
Deutschland ist als einer der fünf Hauptgeldgeber des ESC automatisch für das Finale qualifiziert, ebenso wie Titelverteidiger Ukraine. Da die Ukraine den ESC aufgrund des russischen Angriffskrieges nicht selbst austragen kann, springt 2023 das zweitplatzierte Großbritannien ein und hält den Wettbewerb in Liverpool ab.
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