Liz Truss überlebt keinen Salat - aber die Queen

Weitere Häme richtete sich gegen Truss in Form von Dingen, die während ihrer Amtszeit nicht passiert sind – beispielsweise, dass Nottingham Forest, Leeds United oder Brighton ein einziges Spiel in der Premier League gewinnen oder Arsenal von der Tabellenspitze gedrängt wird.

Was Truss kurioserweise hingegen als Premierministerin bezeugen konnte: Das Jahrhundertereignis des Todes von Queen Elizabeth II., die ihrerseits 15 Premierminister erlebt hatte. Einige Twitterer gehen gar soweit, anzudeuten, Liz Truss hätte nicht nur die britische Wirtschaft und die konservative Tory-Partei auf dem Gewissen, sondern auch die Königin. „Ihr Lebenslauf wird nichts anderes sagen als ‚hat die Queen getötet‘“, spottet ein Tweet.

ARD-Korrespondentin erlangt Twitter-Ruhm in Großbritannien

Zu ungeahnter Prominenz bei britischen Twitter-Nutzer:innen brachte es indes auch ARD-Korrespondentin Annette Dittert, die von den chaotischen Szenen aus dem Unterhaus berichtete und die expliziten Worte des stellvertretenden Fraktionschefs Craig Whittaker zitierte: „I’m f*** furious and I don’t f*** care anymore.“

Auf Deutsch übersetzte sie diese zwar nicht mehr, doch in Großbritannien kam die Botschaft an – mehr als 6,4 Millionen Mal wurde der kurze Clip bereits angesehen, während in den Kommentaren abwechselnd Belustigung und Scham über die Politik im eigenen Land herrscht.

Hämischer Tweet aus Robert Habecks Ministerium

Beschämt dürfte auch das Bundeswirtschaftsministerium sein, auf dessen offiziellem Twitter-Kanal unmittelbar nach dem Rücktritt von Liz Truss ein unerwartet hämischer Post abgesetzt wurde: In einem Tweet wurde der Link zu dem Rap-Song „Can’t Truss It“ von Public Enemy geteilt – ein Song, in dem es um Sklaverei und die kolonialistische Vergangenheit Großbritanniens geht.

Als undiplomatisch und unpassend wurde der Tweet kritisiert. Dieser wurde jedoch kurze Zeit später wieder gelöscht. Dem Ministerium von Robert Habeck zufolge handelt es sich bei dem Post, der „keine offizielle Kommunikation des BMWK“ gewesen sei, um ein Versehen. Man prüfe den Sachverhalt.

Auch ohne Habecks Ministerium hat Liz Truss jedoch genug Spott und Häme am Hals. Das dürfte noch eine Weile lang so weiter gehen – sicherlich so lange, wie der Salatkopf des „Daily Star“ noch durchhält.

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Autor: Jennifer Caprarella

Jennifer Caprarella begann ihre Karriere in einer Entertainment-Nachrichtenagentur, wo sie direkt nach dem Praktikum die Leitung eines der TV-Ressorts übernahm, und entdeckte als freiberufliche Redakteurin schließlich ihre Affinität für Digital-, Social-Media- und Tech-Themen. Wenn sie nicht von ihrer Heimatstadt München aus in die Tasten haut, treibt sie sich in Londons Theaterhäusern rum oder geht mit Hündin Luna auf Fährtensuche.