TechTäglich:
Apple: KI führt jetzt Tagebuch
Voraussichtlich im Dezember erscheint mit iOS 17.2 die nächste große Version von Apples Software für das iPhone. Sie bringt die neue "Journal"-App, die auf KI basiert. W&V hat die Applikation schon jetzt ausprobiert.
Als vergangene Woche die Beta von iOS 17.2 von Apple veröffentlicht wurde, war auch erstmals ein neues Feature an Bord, das Apple bereits auf seiner Entwicklerkonferenz WWDC im Juni kurz vorgestellt hatte. Die Journal-App wird voraussichtlich im Dezember für alle Userinnen und User erscheinen. Aktuell können die neue hauseigene Apple-Applikation nur Entwickler und später auch Public-Beta-Tester unter die Lupe nehmen.
W&V hat die Journal-App schon ausprobiert.
Erste Reaktion eines Freundes: "Tagebuch-App? Wer ist denn da die Zielgruppe? 12-jährige Mädchen?" Keine unberechtigte Frage, gab es im App Store doch schon diverse Apps, mit denen man Tagebuch führen konnte. "Day One" war die erfolgreichste, sie ist aber mittlerweile in der Versenkung verschwunden.
Jetzt also ein Tagebuch bei Apple? Das Besondere: Mit Deep Machine Learning und Künstlicher Intelligenz, so zeigen es unsere ersten Tests, könnte Apple ein Coup gelingen und im KI-Bereich einen großen Sprung nach vorn machen.
"Die App ist eine völlig neue Art, die Momente des Lebens zu genießen und Ihre Erinnerungen zu bewahren", beschreiben Apples Produktmanager die Journal-App. Dabei geht es nicht (nur) ums pure Eintragen von Gedankenfetzen oder Erlebnissen. Dank KI erinnert die Journal-App Userinnen und User, macht clevere Vorschläge, was man eintragen könnte. KI als Motivation, wenn es etwa heißt: "Wodurch würdest du dich nächstes Jahr erfolgreich fühlen?" Oder: "Denke an einen Musiktitel, den du sehr magst. Wie war es, ihn das erste Mal zu hören?" Oder: "Denke über deine letzten Kontakte nach. Von wem hast du am meisten gelernt?" Besonders originell fanden wir: "Was ist deine heimliche Superkraft?"
Das Programm erlaubt das Hinzufügen von Bildern, Videos, Sprachmemos, Notizen oder Standorten. Sie lernt und wächst mit – dank Zugriff auf Geräte-Daten. Wichtig aber ist Apple dies: Alle Einträge finden lokal auf dem iPhone statt, alles ist Ende-zu-Ende verschlüsselt und damit sicher vor neugierigen Blicken geschützt. Das Tagebuch lässt sich abschließen. Nur mit Face ID oder Touch ID hat man Zugriff. Nur dann lassen sich auch geheimste persönliche Gedanken in der Journal-App hinterlegen.
Das bietet die Journal-App noch
Die App speichert vorgeschlagene Momente, damit man später darüber schreiben kann. Sie erlaubt das Suchen von und das Filtern nach Einträgen. Mit Lesezeichen werden wichtige Einträge markiert. Es besteht sogar die Möglichkeit, Musik und Podcasts hinzuzufügen. Auch Websites zum Späterlesen lassen sich hinterlegen. Auf Wunsch gibt es eine Benachrichtigung, wenn neue Vorschläge zum Tagebucheintrag verfügbar sind. Dazu kommt die Möglichkeit, Zeitpläne anzulegen.
Und das alles ist nicht auf Apple-Apps beschränkt. Drittanbieter-Apps können über eine API auf die Journal-App zugreifen und ihre Apps fit für sie machen.
Klingt alles gut? Klar – aber trotz aller Hilfe der Künstlichen Intelligenz ist es natürlich am besten, wirklich ein kreatives Leben zu führen und dies dann im Apple-Tagebuch festzuhalten.
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