TechTäglich:
So funktioniert Apples iMessage erstmals auf Android
Die Smartphone-Welt ist unterteilt in blaue und grüne Sprechblasen auf Apple- und auf Android-Geräten. Das Tech-Startup Nothing will diese Grenzen jetzt einreißen – mit einem ebenso cleveren wie umstrittenen Trick.
Der ambitionierte chinesisch-schwedische Unternehmer Carl Pei (34) hat die Tech-Welt schon mehrfach aufgerüttelt. 2013 war er einer der Gründer des Smartphone-Herstellers OnePlus. 2020 startete er mit "Nothing" ein weiteres Unternehmen, das er als "neues Apple" etablieren will. Nachdem sein erstes Handy Nothing Phone (1) aktuell bei der Stiftung Warentest das beste Smartphone unter 400 Euro ist, gibt es mittlerweile für 600 Euro das Nothing Phone (2).
Und das bekommt diesen Freitag eine spektakuläre neue Funktion: Es soll als erstes Android-Handy in der Lage sein, Apples iMessage-Nachrichten mit blauen Sprechblasen zu verschicken und dann auch die Antworten zu empfangen.
Keine Teilung mehr in Blau und Grün
"Sorry Tim", wendet sich Pei im Präsentationsvideo an Apple-CEO Tim Cook. Nothing will "die Grenzen einreißen, die heute Smartphone-Nutzer trennen". Blaue Sprechblasen für iPhone und iMessage, grüne und oft als diskriminierend empfundene Bubbles für Android – damit soll Schluss sein. Möglich macht das die neue App "Nothing Chats", die vorerst nur auf dem Nothing Phone (2) läuft. Sie leitet alle Nachrichten zunächst auf die Server des Partnerunternehmens Sunbird um.
Von den dortigen Mac minis werden die Nachrichten dann Apple-konform in Blau und in Echtzeit verschickt und auf dem gleichen Weg auch wieder beantwortet. Sunbird erhält dabei sensible Daten zum iCloud-Account der Nutzer und verspricht maximalen Datenschutz – wovon aber nicht alle Experten und Beobachter überzeugt sind.
Duldet Apple den iMessage-Trick?
In ersten Tests der Washington Post und von Star-Youtuber Marques Brownlee funktioniert der Trick tatsächlich – mit ein wenig technischem Schluckauf zum Start. Die Frage ist nur, wie lang? Apple ist nicht dafür bekannt, mit Eindringlingen in seine hermetisch abgeschottete Welt nachsichtig umzugehen. Arstechnica schreibt:
"Nothing hofft, dass Apple das Projekt nicht gleich wieder dicht macht." Carl Pei ist überzeugt: "Daran ist nichts Illegales. Und wir sind so klein, dass es wirklich schlecht aussehen würde, wenn Apple etwas unternimmt." Es wird spannend, ob es in den nächsten Tagen gute oder schlechte Nachrichten für Nothing gibt, in blau oder in grün.
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