TechTäglich:
Vor dem iPhone-Start: Apple in der China-Krise
Kurz vor dem Start des iPhone 15 hat Apple massive Probleme in China. Eine neue Nationalismus- und Patriotismus-Welle bedroht den Absatz. An den Börsen hat Apple deswegen schon 190 Milliarden Dollar verloren.
Selbst die Konkurrenten müssen insgeheim hoffen, dass das iPhone 15, das Apple am Dienstag vorstellt (W&V berichtete), die kriselnde Smartphone-Branche wachrüttelt und aus dem Zehnjahres-Tief holt. Doch kurz vor dem Start steht der US-Konzern vor einem gewaltigen Problem in China. Auf dem wichtigsten Apple-Markt mit einem Umsatzanteil von rund 20 Prozent sind die Aussichten so schlecht, dass Apple jetzt innerhalb von zwei Tagen 190 Milliarden Dollar an Börsenwert verloren hat. Bloomberg-Experte Mark Gurman überschreibt seine Geschichte so: "Apple kämpft Tage vor der Vorstellung des iPhone 15 mit Turbulenzen in China."
Forderung nach iPhone-Verbot im China-TV
Ursachen sind die weiterhin angespannten politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und den USA – und ein zunehmender Nationalismus in China, der sich auch gegen US-Produkte richtet. Zuletzt hatte das Regime in Peking Staatsbediensteten untersagt, ausländische Smartphones zu benutzen. Diese Maßnahme richtet sich vor allem gegen Apple und das iPhone. In Straßenumfragen, die das chinesische Fernsehen zeigt, heißt es unter anderem: "Ich würde nie einen Mitarbeiter einstellen, der ein iPhone benutzt" oder "Warum können wir nicht iPhones verbieten, wenn die Amerikaner Huawei verbieten?" Zu solch harten Maßnahmen dürfte die Regierung aber nicht greifen, solange Apple mit der iPhone-Produktion Millionen von Arbeitsplätzen in China sichert.
Neues Huawei-Flaggschiff als iPhone-15-Konkurrent
2019 hatte Apple durch eine vergleichbare Nationalismus- und Patriotismus-Welle schon einmal drastisch Marktanteile in China eingebüßt. Eine Alternative zum iPhone 15 steht schon bereit: Huawei hat gerade sein neues Flaggschiff Mate 60 Pro präsentiert. Dessen Technik ist so ausgefeilt, dass die Regierung in Washington bereits prüft, wie die Chinesen trotz US-Sanktionen in der Lage waren, solch ein fortschrittliches Gerät zu entwickeln. Das trägt – ebenso wie die Maßnahmen gegen Tiktok – nicht dazu bei, die iPhone-Begeisterung in China zu steigern.
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