Etatvergabe:
Airberlin bittet zum Pitch
Die Fluggesellschaft schreibt ihren Etat alle drei Jahre aus. Erstmals lässt sie in vier Disziplinen pitchen. Etathalter Track ist entspannt.
Airberlin will mit einem neuen Markenauftritt der Krise trotzen. Schon im Frühjahr hatte die Fluggesellschaft eine Kampagne lanciert, um sich auf der Langstrecke als Premiummarke zu profilieren. Jetzt schreibt der Einkauf routinemäßig den Werbeetat aus.
Erstmals lässt Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft dabei in vier Disziplinen pitchen: Above-the-Line, Digitales Marketing, Soziale Medien und Direktmarketing/CRM. Spezialisierte Agenturen nehmen in ihren jeweiligen Fachgebieten an der Ausschreibung teil.
Airberlin habe sich zu einer international agierenden Airline entwickelt und spreche neben Freizeitreisenden auch immer mehr Geschäftsreisende an. "Unser Markenauftritt spiegelt diese Entwicklung wider", sagt Andrew Ward, Senior Vice President Marketing bei Airberlin.
Die neue Markenstrategie soll diesen Ansatz medienübergreifend weiterführen. Unter dem Motto "The Smart Alternative" hatte die Fluglinie im März ihre Imagekampagne präsentiert, die Leistungen anpries wie À-la-carte-Menüs, schnellen Check-in und Liegesitze. Die Print- und Online-Motive hatte der israelische Illustrator Noma Bar gestaltet.
Auch die französische Grafik-Künstlerin Malika Favre gestaltete Motive für das Langstreckenangebot von Airberlin.
Die Kampagnen entwickelte Etathalter Track. Wie der "Kontakter" in seiner aktuellen Ausgabe schreibt, nimmt die Geschäftsführung der Hamburger Agentur den Pitch gelassen, denn die Überprüfung erfolge turnusgemäß.
Airberlin steht wirtschaftlich schlecht da. Im Geschäftsjahr 2015 verzeichnete das Unternehmen einen Nettoverlust von 446,4 Mio. Euro, 2014 waren es 376,7 Millionen. Um gegenzusteuern sollen die Drehkreuze Berlin und Düsseldorf ausgebaut und die Zusammenarbeit mit Partner Etihad Airways und der Oneworld Allianz vertieft werden. (fs/cob)