Management Buyout:
Aus Hacker Agency wird Servicepro
Die Hacker Agency in München gibt es nicht mehr. Nach einem Management Buyout firmiert die ehemalige IPG-Dialog- und CRM-Agentur als Servicepro.
Die auf Dialogmarketing und CRM spezialisierte Hacker Agency in München gibt es nicht mehr. Die Marke verschwand Ende letzten Jahres vom Markt. Fast lautlos. An ihre Stelle trat die Servicepro. Es ist das Ergebnis eines ungewöhnlichen Management Buyouts.
Rückblick: 1999 kauft das IPG-Network FCB die in Seattle ansässige Hacker Agency. Die damals rund 300 Mitarbeiter große unabhängige Agentur brachte als wichtiges Pfund den Dialogetat von AT&T in die Ehe, einer der größten in den USA. 2014 verschmolz FCB die eigenen Büros in München, Shanghai und Prag mit Hacker. Es war die Geburt einer internationalen Dialog- und CRM-Agentur. Doch zuletzt blieb offenbar der Erfolg aus. Oktober 2017 stieß IPG das deutlich geschrumpfte Seattle-Büro samt Namen ab. Was aber tun mit dem Rest?
Für Slavisa Gasic war es jedenfalls eine echte Überraschung, als IPG in München nachfragte, ob nicht Interesse an einem Management Buyout bestünde. Die deutschen Hacker-Manager Gasic und sein Partner Thorsten Paulert zögerten nicht lange. Denn IPG zeigte sich von Anfang sehr kooperativ, vielleicht sogar großzügig. Will heißen: Alle Kunden, die bislang ausschließlich in München oder überwiegend in der bayerischen Hauptstadt betreut wurden, konnten übernommen werden.
Und: Natürlich wird weiter mit Agenturen aus der IPG-Welt wie FCB, Weber Shandwick oder auch Initiative kooperiert. Wenn es sinnvoll erscheint.
Was die Unabhängigkeit mit sich bringt
Bereut haben den Gasic und Paulert den Schritt nicht. "Wir bekommen das Feedback, dass sich viele Prozesse beschleunigt haben umd einfacher geworden sind", sagt Thorsten Paulert. "Die gewonnene Zeit können wir in die Konzeption und Umsetzung von Kampagnen und unser Wachstum investieren."
Konkret sollen seit der Unabhängigkeit drei neue Kunden, darunter je einer aus dem Bereich Automotive, Pharma und Versicherungen, gewonnen worden sein. Namen aber wollen die Geschäftsführer nicht nennen.
Mit der Unabhängigkeit veränderte sich zudem der Fokus des Unternehmens. Künftig will die aktuell 35 Mitarbeiter große Agentur Auftraggeber in der DACH-Region für sich gewinnen. Als Fullservice-Anbieter für Dialog und CRM, der auch Offline-Kanäle abdeckt. Gerade kleinere und mittlere Unternehmen sollen davon profitieren, dass das Knowhow von Servicepro aus großen globalen Marketingkampagnen an sie transferiert wird.