So haben auch die deutschen Beiträge die Juroren überzeugt: Sechs Gold-, drei Silber- und drei Bronze-Löwen gibt es für Design aus Deutschland. Im vergangenen Jahr waren es noch 25 Löwen – die Jury war in diesem Jahr sehr streng. Trotzdem bleibt Deutschland in diesem Jahr Design-Weltmeister mit 12 Löwen und einem Grand Prix. 13 Löwen hat Japan, das aber keinen Grand Prix gewinnt: Die Briten packen elf Preise ein.

Gold gewinnen Kolle Rebbe für "The Real Cookbook" (Gerstenberg Verlag), Serviceplan nochmal für den "Annual Report" (Austria Solar), Heimat in Berlin für "The CNN EcoSphere", KMS für den Audi-QUBE3, Art+Com in Berlin für den "Anamorphic Mirror" (Deutsche Bank) und Scholz & Friends in Berlin für "The Laundry Gallery" von Siemens. Sämtliche Arbeiten schaffen den erwarteten emotionalen Mehrwert: Die Konsumenten können sich mit den Produkten auseinandersetzen.

Silber geht an Serviceplan (BMW: "Efficient Dynamics Sculpture"), Art + Com ("The Brandspace", Deutsche Bank) und Mutabor Design für BMWs "Vision Connected Drive". Über Bronze freuen sich Strichpunkt, Scholz & Friends und Jung von Matt.

Die deutschen Jury-Mitglieder haben in den vergangenen Tagen viel Zeit im Dunkel des Palais des Festivals verbracht, um mit ihren Kollegen die über 2600 Cases zu studieren, die die ganze Welt in Cannes eingereicht hat. Zuviel für die gut 20 Leute, die in einer ersten Runde Einreichungen in Kleinstgruppen auf die Shortlist platzieren mussten. Da soll dann schon mal die eine oder andere Arbeit unter den Tisch gefallen sein. So manches Jury-Mitglied fordert deshalb, die Design-Jury in Zukunft aufzuteilen und zwei neue Gremien zu schaffen. Mal sehen, wie die Festivalleitung auf den Vorschlag reagiert.

Die Design-Löwen wurden am Mittwochabend im Palais des Festivals vergeben – zusammen mit den Press, Cyber und Radio Lions.


Conrad Breyer, W&V
Autor: Conrad Breyer

Er kam über Umwege zur W&V. Als Allrounder sollte er nach seinem Volontoriat bei Media & Marketing einst beim Kontakter als Reporter einfach nur aushelfen, blieb dann aber und machte seinen Weg im Verlag. Conrad interessiert sich für alles, was Werber- und Marketer:innen unter den Nägeln brennt. Seine Schwerpunktthemen sind UX, Kreation, Agenturstrategie. Privat engagiert er sich für LGBTQI*-Rechte, insbesondere in der Ukraine.