Von unterschiedlichen Denkweisen ist die Rede und auch von enttäuschten Erwartungen. Man habe feststellen müssen, dass man doch nicht zusammen passe. Trotzdem, heißt es im Pilot-Umfeld, trenne man sich in gutem Einvernehmen.

"Die gemeinsame Zeit war kurz, aber fachlich sehr intensiv. Christof Baron hat mit seiner Expertise und seinem herausragenden Know-how die gesamte Agenturgruppe bereichert", erklärt Pilot-Geschäftsführer Jens-Uwe Steffens. Baron sagt: "Pilot Frankfurt war ein prägender Abschnitt in meinem beruflichen Werdegang: Der Aufbau eines neuen Agentur-Standortes, erstmals in unternehmerischer Verantwortung, war für mich eine spannende Aufgabe. Für dieses in mich gesetzte Vertrauen möchte ich mich herzlich bedanken."

Pilot will am Projekt Frankfurt festhalten

Das Projekt Pilot Frankfurt ist damit vorerst ausgebremst. Der einzige Mitarbeiter neben Baron wechselte bereits vor Monaten nach Stuttgart – als sich die Trennung bereits abgezeichnet hatte. Die Bilanz von Barons kurzem Wirken sind zwei Kundengewinne. Neben dem Verband der Privaten Krankenversicherungen (PKV) konnte der Mediaetat der PSD Bank Nord erobert werden. Beide Kunden werden künftig von anderen Pilot-Standorten betreut.

Am Plan, in der Rhein-Main-Metropole einen weiteren Standort aufzubauen, will Pilot-Chef Steffens aber weiter festhalten: "Wir werden Frankfurt nicht aufgeben. Auch, wenn der erste Anlauf nicht geklappt hat, werden wir es  weiter probieren."

Auf Baron, der 2016 als Mediapersönlichkeit des Jahres ausgezeichnet wurde, wartet nun wieder eine Aufgabe in einem internationalen Konzern. Er wird Global Head of Media und damit verantwortlich für die Werbeinvestitionen der so genannten OTC-Arzneien. Dieser Bereich ist erst kürzlich gewaltig gewachsen. Sanofi übernahm vor kanpp einem Jahr die Sparte für nicht verschreibungspflichtige Medikamente vom Konkurrenten Boehringer Ingelheim.


Autor: Thomas Nötting

ist Leitender Redakteur bei W&V. Er schreibt vor allem über die Themen Medienwirtschaft, Media und Digitalisierung.