Pitch:
Deutsch verliert US-Kreativetat von VW
Der deutsche Autobauer will offensichtlich seinen globalen Kreativetat bei einer oder zwei Agentur-Holdings konsolidieren.
Der Pitch um den weltweiten Kreativetat von Volkswagen nähert sich offenbar einer Entscheidung. Schon jetzt ist klar: VW und die Interpublic-Agentur Deutsch gehen künftig getrennte Wege.
Deutsch hatte in dem Auswahlverfahren allein um den Etat für den US-Markt gepitcht. Doch das passt offensichtlich nicht mehr ins Konzept des deutschen Autobauers. Laut dem US-Branchenmagazin Advertising Age könnte die Trennung von Deutsch darauf hindeuten, dass VW künftig große Teile des globalen Kreativetats bei einer oder zwei Holding-Agenturen konsolidieren will.
Deutsch hielt den US-Kreativetat von VW seit 2009. Zuständig war dabei das Büro in Los Angeles. Die Agentur hatte unter anderem den erfolgreichen Super-Bowl-Spot "The Force" im Jahr 2011 kreiert.
Volkswagen hatte die Überprüfung des weltweiten Kreativetats im April eingeleitet. Noch im Rennen sind offensichtlich WPP, die Publicis Groupe und Omnicom.
WPP pitcht bei VW und Ford
Interessant ist insbesondere die Beteiligung von WPP. Die Werbeholding hat bislang immer exklusiv für Ford gearbeitet und 2006 für den Konzern die maßgeschneiderte Unit "Team Detroit" geschaffen, die 2016 in "Global Team Blue" (GTB) umbenannt wurde.
Der US-Autobauer lässt derzeit ebenfalls um den globalen Kreativetat pitchen. In diesem Pitch tritt WPP gegen die Konkurrenten Wieden + Kennedy und die Omnicom-Agentur BBDO an. Wie berichtet, hat Ford erst vor Kurzem den Etat für eine Markenkampagne an Wieden + Kennedy vergeben.
Zwar hatte Ford dabei betont, dass die Etatvergabe in keinem Zusammenhang stehe mit dem Pitch um den weltweiten Kreativetat. Dennoch wurde die Entscheidung in der Branche als schwerer Rückschlag für GTB und WPP angesehen.