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Deutscher Rat für Public Relations untersucht Monsanto-Affäre
Im Skandal um geheim gesammelte Personendaten hat sich nun der DRPR eingeschaltet. Das Kontrollorgan will die Aktivitäten der PR-Agentur Fleishman Hillard unter die Lupe nehmen.
Big Data ist nicht immer gut. Eine eigene Datenbank mit Personendaten zu befüllen, inklusive deren politische und philosophische Meinung, ist sogar ziemlich kritisch. So hatte das der Saatgutkonzern Monsanto betrieben und eine Steakholder-Liste mit Namen von politischen Persönlichkeiten erstellt. Weil darunter allein 300 deutsche Namen sind, will sich der Deutsche Rat für Public Relations dieses Falles annehmen. Als Organ der freiwilligen Selbstkontrolle des PR-Berufsfelds prüft der DRPR nun, ob mit diesen Listen gegen geltende Branchenkodizes in Deutschland verstoßen wurde.
Im Monsanto-Fall steht nämlich eine PR-Agentur unter Beschuss: Fleishman Hillard hat die Fäden im Hintergrund gezogen und für Monsanto die Namen von Glyphosat-Kritikern aus sieben Ländern in eine Datenbank gespeist. Als Konsequenz hat Monsanto-Eigentümer Bayer die Zusammenarbeit mit der Agentur in den Bereichen Communications und Public Affairs beendet.
Der DRPR will die Aktivität der Agentur in Deutschland unter die Lupe nehmen. Mit der Prüfung will der Rat eigenen Aussagen zufolge "zu einer sachgerechten Beurteilung beitragen und in diesem wichtigen Feld notwendige Transparenz schaffen".