Das heißt natürlich nicht, dass es nicht noch vieles zu verbessern gäbe, doch der Weg ist schon mal richtig. Wenn im W&V-Artikel Frau Schernus, stellvertretend für den Famab mit den Worten zitiert wird "genauer geht es nicht mehr", dann ist dies dahingehend zu verstehen, dass ausschließlich zahlenbasierte Plausibilitätsprüfungen durchgeführt werden können. Andere Informationen, die beispielsweise Rückschlüsse auf Details des jeweiligen Geschäftsmodells zulassen würden, liegen uns nicht vor. Mal ganz abgesehen von der Frage, inwieweit solch tiefgehenden Prüfungen überhaupt leistbar sind.

Die Relevanz muss aus Sicht der Kunden beurteilt werden

Über die Relevanz des Rankings mache ich mir auch bereits länger meine Gedanken. Allerdings glaube ich, diese Relevanz sollten wir mit den Augen unserer Kunden beurteilen und nicht daran, ob den nun alle im Artikel genannten mitmachen oder nicht. Für mich ist dieses Ranking in aller erster Linie ein Dienst an den Kunden unserer Branche. Es kann Kunden in kurzer, stark zusammengefasster Form einen Blick auf unsere Branche ermöglichen. In diesem Fall eben nach Umsatz sortiert. In anderen Rankings nach anderen Ordnungskriterien. Ich weiß, dass auch dies kritisch gesehen wird - ausdrücklich auch im Famab. Doch das ändert mal an den Fakten nichts.

Tja, das mit den Birnen und Äpfeln. Das stimmt schon auch. Nicht alles, was sich Agentur nennt, hat ein ausschließlich agenturhaftes Geschäftsmodell. Und auch von dem Leistungsbereich Live-Kommunikation scheint es durchaus vielschichtige Interpretationen zu geben. Ist die Leistung einer Agentur nur das Honorar für Kreation? Sind Promotoren - auch festangestellte - eigentlich "richtige" Agenturmitarbeiter. Und wie sieht es mit Leistungen für Technik und Logistik aus? Ja, das sind alles Unschärfen, die in diesem - doch eigentlich sehr kleinen und einfachen - Ranking stecken. Interessanterweise habe ich just in dieser Woche den Vorschlag eines CEO einer Live-Kommunikationsagentur (kein Famab-Mitglied) bekommen, ein eigenes Ranking völlig sein zu lassen und stattdessen Teil des Rankings inhabergeführter Kommunikationsagenturen zu werden. Ich finde die Idee gut. Es würde uns und unsere Disziplin endlich den "klassischen Agenturen" gleichstellen. Aber um in dieser Logik zu bleiben: Dann kommen zu den Birnen und Äpfeln noch Bananen, Kirschen und Kiwis hinzu. Obstsalat muss man da schon mögen. 

Fazit:

Auch wenn wir viel darüber nachdenken, ist uns - mit der Restriktion des Verhältnisses aus Aufwand und Nutzen - noch nicht die finale Idee gekommen. Wir sind für jede Idee und konstruktive Kritik dankbar, wie das Ranking noch besser zu machen ist. Denn das war von Anfang an unser Ansatz. Wenn schon Ranking, dann bitte richtig.


Autor: W&V Gastautor:in

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