Mediaagentur:
Keine weiteren Peinlichkeiten von Dentsu Aegis und Bölte
Die fristlose Kündigung von Andreas Bölte ist vom Tisch. Der Ex-CEO von Dentsu Aegis und sein seinem früherer Arbeitgeber einigten sich außergerichtlich. Damit ersparen sich beide Seiten eine weitere öffentliche Verhandlung am Wiesbadener Landgericht.
Die fristlose Kündigung von Andreas Bölte ist vom Tisch. Der Ex-CEO von Dentsu Aegis und sein Arbeitgeber haben sich außergerichtlich geeinigt. Damit ersparen sich beide Seiten eine weitere öffentliche Verhandlung am Wiesbadener Landgericht. Man sei "einvernehmlich" übereingekommen, "das Beschäftigungsverhältnis zum 30.9.2015 zu beenden", teilte die Mediaagentur am Mittwoch mit. "Alle ausstehenden Angelegenheiten wurden geklärt und gütlich beigelegt".
Damit ist der Versuch von Dentsu Aegis gescheitert, Bölte möglichst schnell loszuwerden. Bei einem Gerichtsstermin im vergangenen Mai war bekannt geworden, dass die Agenturgruppe ihren langjährigen Deutschlandchef gleich mehrmals gekündigt hatte, darunter zweimal hintereinander fristlos. Begründet wurde das u.a. mit der privaten Nutzung von Dienstwagen und Firmenhandys.
In der Verhandlung vor dem Landgericht Wiesbaden kam heraus, wie üppig Bölte ausgestattet worden war: Dentsu Aegis stellte ihm drei Autos (zwei Mercedes und ein Porsche) und vier Mobiltelefone. Für den Konkurrenten Mediacom eine Steilvorlage:
.@ufomedia @wuv es geht auch anders: unser CEO @PRemitz sitzt im Großraumbüro. pic.twitter.com/82tvT1SVQa
— MediaCom Deutschland (@MediaCom_de) 7. Mai 2015
Bölte führte die Mediaagentur seit 2006. Damals löste er den als "Sonnenkönig" bekannt gewordenen Aegis-Chef Aleksander Ruzicka ab, der kurze Zeit später verhaftet und wegen Untreue elf Jahren und drei Monaten verurteilt wurde. Ruzicka ist mittlerweile auf freiem Fuß und hat W&V kürzlich das erste Interview nach der Haft gegeben.