Fußball-WM:
Spiele gucken während der Arbeitszeit? Das sagen die Agenturchefs
Rechtlich ist die Sache klar: Wer ohne ausdrückliche Erlaubnis des Chefs Fußball guckt, dem droht eine Abmahnung. Doch die Agenturchefs geben sich großzügig. W&V hat sich umgehört.
Bei Heimat in Berlin dürfen die Mitarbeiter die WM-Spiele mitverfolgen."Wer während der Arbeitszeit auf wuv.de schauen kann, der darf auch Fußballspiele gucken", sagt Agentur-Mitgründer und Kreativchef Guido Heffels. Die meisten anderen Agenturchefs halten es ähnlich.
Eine gewisse Großzügigkeit ist in diesem Jahr auch vonnöten. Denn die Anstoßzeiten sind bei der Fußball-WM 2018 ziemlich arbeitnehmerunfreundlich. Das letzte Gruppenspiel der Deutschen gegen Südkorea findet am Mittwoch (27.6.) um 16 Uhr statt. Deutschlands Auftritt im Achtelfinale (so das Team weiterkommt) wird am Montag oder Dienstag, ebenfalls bereits um 16 Uhr angepfiffen. Ein Viertelfinalspiel ohne deutsche Beteiligung fällt auf Freitag 16 Uhr.
Doch auch bei Jung von Matt dürfen die Mitarbeiter WM-Spiele gucken. Serviceplan zeigt die deutschen Spiele ab 15 Uhr live in der Cafeteria. Agenturchef Florian Haller legt darauf sogar sehr großen Wert: "Schließlich gibt es wenig so verbindende und emotionale Momente wie gemeinsame Fußballerlebnisse."
Damit könnte er recht haben. Aus dem Grund wird auch bei vielen anderen Agenturen gemeinsam mitgefiebert. Public Viewings für alle Mitarbeiter gibt es bei Scholz & Friends, BBDO, Grey, Saatchi & Saatchi, Kolle Rebbe, GGH Mullen Lowe und Publicis Media.
Bei Ogilvy und Leo Burnett werden sogar alle WM-Spiele auf Leinwand oder Screen übertragen. Die Ogilvy-Mitarbeiter zum Beispiel kommen aus 17 verschiedenen Nationen und jeder soll die Gelegenheit bekommen, seine Spiele mitzuverfolgen.
Lediglich BBDO vergisst - trotz des WM-Fiebers - nicht zu erwähnen, dass jeder Mitarbeiter eigenverantwortlich entscheiden müsse, ob sein Job es zulässt, am Public Viewing teilzunehmen.