Gold-wert war auch der Film "OrderYOURborder.com", der sich um ein Fantasieprodukt drehte, das es Menschen ermöglich, sich per Knopfdruck von der Außenwelt abzuschotten.Ein politischer Film, ironisch umgesetzt. Regie: Michael Kranz; Hochschule: Hochschule für Fernsehen und Film, München; Filmproduktion: oki films, HFF München.

Ganz anders die Machart von "Dark Red". In dem Streifen geht es um das langsame Sterben eines Kindes. "Dies wird über eine dunkle Metapher erzählt, Schmerz und Wut entladen sich in wilden Bildern, die wiederum mit bewundernswertem Feingefühl inszeniert sind", so die Jury in ihrem Urteil. Regie führte Eugen Merher; Schule und Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg. Die erfolgreichen Studenten können sich über Preisgelder im Wert von insgesamt 4500 Euro freuen, die vom Festivalpartner Pro Sieben Sat 1 gesponsert werden. Alle studentischen Gewinner gibt es auf der Spotlight-Website zu sehen.

"Zur Beschäftigung einladen"

Matthias Storath war einer der Jurychefs beim Spotlight Festival 2019.

Matthias Storath war einer der Jurychefs beim Spotlight Festival 2019.

Heimat-CCO Matthias Storath war einer der Jurychefs beim diesjährigen Spotlight-Festival. In seinen Augen können die deutschen Filme durchaus international mithalten.

Zufrieden mit der Qualität der Einreichungen und vergebenen Preise?

Die Qualität der Einreichungen war gut bis sehr gut. Insgesamt haben wir vielleicht etwas zu viel Bronze und Silber, dafür zu wenig Gold vergeben. Alles in allem aber ein gutes Ergebnis.

In den vergangenen Jahre hieß es oft, Bewegtbild aus Deutschland könne international nur schwer mithalten. Trifft das noch immer zu? 

Bewegtbild aus Deutschland kann international sehr gut mithalten. Allerdings darf man Bewegtbildproduktion für den deutschen/europäiischen Raum nicht mit Produktionen für USA(global vergleichen. Da sind dann definitiv andere Budgets im Spiel.

Gutes Storytelling ist ein Must. Gibt es darüber hinaus Trends oder Entscheidungen, die Dir aufgefallen sind?

Am Ende geht es darum etwas zu machen, worüber Menschen sagen können "Das hat mich berührt". Grundsätzlich sollte Bewegtbild deshalb mehr zur Beschäftigung einladen als ein zu abgeschlossenes Weltbild zu präsentieren. Das wird wichtiger, je mehr Filme in Sozialen Medien einen Rolle spielen.

In Deutschland gibt es zwei Bewegtbild-Wettbewerbe. Ist das sinnvoll? 

Zwei Wettbewerbe für das wichtige Thema Bewegtbild gehen in Ordnung. Man muss aber beim Thema Bewegtbild bleiben und darf da nicht verwässern und eine Kategorie 'Gemischtwarenladen' aufmachen. Dann ist alles prima. Das besondere an Spotlight ist sicher das Publikumsvoting. Oder man kann es auch "Unerwartete Begegnung mit der Realität außerhalb von Juryräumen" nennen. Was ich immer sehr erfrischend finde.


Peter Hammer
Autor: Peter Hammer

Er begleitet seit vielen Jahren redaktionell die Agentur-Branche, kennt noch die Zeiten, als Werbung "sexy" war und mancher Protagonist wie ein Popstar gefeiert wurde. Das Hauptaugenmerk gilt aktuell den Themenfeldern "Agenturstrategie" sowie "Etats & Pitches". Vor allem interessieren ihn innovative Geschäftsmodelle und Konzepte, mit denen die Branche erfolgreich auf die permanenten Veränderungen in der Kommunikation reagieren kann.