
BVIK-Umfrage:
Warum die Zusammenarbeit mit Agenturen schwieriger wird
Die Zusammenarbeit von Industrieunternehmen und B-to-B-Agenturen verändert sich: Doch die Sichtweisen von Auftraggebern und Dienstleistern darüber gehen weit auseinander.

Foto: BVIK
Während die Agenturen eine Verschiebung ihrer Kernaufgaben in Richtung Beratung sehen, setzen Industrieunternehmen zunehmend auf junge, spezialisierte Agenturen und planen darüber hinaus ein verstärktes Insourcing von Marketingmaßnahmen.
Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Bundesverbands Industrie Kommunikation (BVIK) zur "Zusammenarbeit von B2B-Unternehmen und Agenturen". Dabei wurden über 150 Führungskräfte in Agenturen mit B-to-B-Schwerpunkt sowie gut 100 B-to-B-Marketingverantwortliche aus Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern befragt. Mitgewirkt bei der Studie hat Marketing-Professor Carsten Baumgarth von der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht.
Insgesamt zufrieden - aber nicht bei Pitch-Vergütungen
Gegenwärtig sind Industrieunternehmen und Agenturen mit ihrer Zusammenarbeit durchaus zufrieden. Laut der Befragung prägen Offenheit und Transparenz die Geschäftsbeziehungen. Doch seit jeher belastet vor allem ein Problem das Verhältnis beider Seiten: Die Agenturen klagen über die unfaire Vergütung bei Wettbewerbspräsentationen.
"Eine faire Bezahlung und der Verzicht auf Leistungserschleichung bei Pitches sind ein Mindestgebot des guten Umgangs in dieser fruchtbaren Koexistenz zwischen B-to-B-Unternehmen und B-to-B-Agenturen", sagt Jens Fleischer, BVIK-Vorstand und Geschäftsleiter Strategie & Beratung bei der Agentur Medienformer.
Viele Firmen machen Online-Marketing-Aktivitäten inhouse
Dem BVIK zufolge führen immer mehr Unternehmen Online-Marketing-Aktivitäten inhouse durch. Viele Firmen hätten mittlerweile intern genügend Kompetenzen aufgebaut, um diese digitalen Aufgaben zu erfüllen. Im Vergleich zum Vorjahr sei der Anteil dieser Firmen um elf Prozent gestiegen.
Über die Hälfte der Unternehmen planen, zukünftig mit jungen, spezialisierten Agenturen zusammenzuarbeiten. Fast ein Drittel möchte bei den Marketingmaßnahmen insgesamt verstärkt auf Insourcing setzen.
Beide Seiten sind sich weitgehend einig darüber, dass die künftigen Beziehungen wohl "komplexer, breiter, flexibler, agiler, kostenorientierter und effizienzgetriebener" sein werden.