Nach Gerüchten:
WPP-Manager will Verhaltenskodex überprüfen
US-Medien heizen erneut die Gerüchteküche an, warum WPP-Boss Martin Sorrell gehen musste. Ein WPP-Manager wendet sich in einem internen Schreiben an alle Mitarbeiter.
Ein hochrangiger WPP-Manager hat in einem internen Schreiben indirekt auf die jüngsten Gerüchte rund um Ex-Chef Martin Sorrell reagiert. Die Financial Times und das Wall Street Journal hatten zu Beginn der Woche berichtet, dem ehemaligen Boss sei angeblich von seinem Ex-Arbeitgeber vorgeworfen worden, mit seiner Firmenkreditkarte eine Prostituierte bezahlt zu haben. Ein Sorrell-Sprecher streitet dies ab. Laut dem US-Medium WSJ habe WPP keinen definitiven Beweis zu diesem angeblichen Fehlverhalten gefunden.
Laut Adweek hat Co-COO und Wunderman-Chef Mark Read an die WPP-Mitarbeiter geschrieben, es sei wichtig, dass sie sich an ihrem Arbeitsplatz bei der Agentur-Gruppe "sicher und unterstützt" fühlen. Er werde gemeinsam mit seinem Kollegen Andrew Scott die internen Verhaltensregeln überprüfen. Zudem ermutigte er die Angestellten, sich notfalls auch anonym zu äußern.
Sorrell ist Mitte April zurückgetreten. Der 73-jährige lege damals sein Amt mit sofortiger Wirkung nieder. WPP hatte Anfang April firmeninterne Ermittlungen wegen eines möglichen
Fehlverhaltens eingeleitet. Sorrell wies die Vorwürfe zurück. Damals teilte das Unternehmen mit, die Untersuchungen seien abgeschlossen.
Das Thema kocht jetzt wieder hoch, da die Hauptversammlung der Werbeholding ansteht. Die Briten haben am Mittwoch erneut Zahlen für die ersten vier Monate des Jahres veröffentlicht. Das Unternehmen gibt in einem Trading-Update einen Umsatz von 4,8 Milliarden Pfund an.