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WPP rechnet 2019 mit weiterem Umsatzminus
Der Werbekonzern WPP hat seine Jahresbilanz veröffentlicht. Sie ist erwartungsgemäß schlecht - aber ein wenig besser, als erwartet. Für 2019 rechnet das Unternehmen mit weiterem Umsatzrückgang.
Der weltgrößte Werbekonzern WPP rechnet wegen der schwierigen Märkte und Kundenverlusten im vergangenen Jahr auch 2019 mit einem Umsatzrückgang. Dies erklärte Konzernchef Mark Read bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen. Demnach werde der um 1,5 und zwei Prozent sinken, teilte der Konzern am Freitag in London mit. Der Rückgang werde sich aber gegenüber dem Vorjahr verlangsamen.
Der Konzern, zu dem unter anderem die Agenturgruppen Ogilvy, Grey, Wunderman, JWT, Scholz & Friends sowie die Media-Holding GroupM gehören, hatte im vergangenen Jahr mit schwachen Werbemärkten und auch internen Problemen zu kämpfen. Im Frühjahr musste Firmenchef Martin Sorell seinen Posten aufgeben. 2018 wurden zahlreiche Kunden verloren. "Das Jahr 2019 wird - insbesondere im ersten Halbjahr - aufgrund des Gegenwinds aus den Kundenverlusten im Jahr 2018 herausfordernd", erklärte Konzernchef Read in London.
2018 fiel der Umsatz um insgesamt 2,6 Prozent auf 12,8 Milliarden Pfund (14,9 Mrd Euro). Das operative Ergebnis sank um neun Prozent auf knapp zwei Milliarden Pfund. Unter dem Strich ging der Gewinn wegen Abschreibungen und Kosten für den Konzernumbau um 40 Prozent auf 1,14 Milliarden Pfund zurück. Das Ergebnis fiel damit allerdings etwas besser aus, als Experten erwartet hatten. "Unsere Ergebnisse für 2018 liegen am oberen Ende der von uns im Oktober gegebenen Prognose", betonte Read.
Im Ergebnis von WPP schlagen sich die Kosten des umfangreichen Umstrukturierungsprozesses nieder. Der Konzern hat unter anderem seine Töchter VML und Y&R sowie Wunderman und JWT zusammengelegt. Weltweit wurden 2018 zahlreiche Stellen abgebaut und Büros geschlossen. Für die Forschungstochter Kantar sucht WPP einen Käufer. (mit dpa)