Führungskräftevergütung:
WPP zahlt Martin Sorrell Boni von zwei Millionen Pfund
Die Vergütung erfolgt aufgrund des langfristigen Bonus-Programms der Werbeholding. Das Vorhaben, rechtliche Schritte gegen den Ex-CEO einzuleiten, wurde offensichtlich fallengelassen.
Der Gründer und ehemalige CEO von WPP, Martin Sorrell, erhält von dem britischen Werbekonzern für den Zeitraum von 2014 bis 2018 Bonus-Zahlungen in Höhe von 2,13 Millionen Pfund. Die leistungsorientierte Vergütung in Form von Performance-Aktien erfolgt aufgrund des langfristigen Führungskräftevergütungs-Programms des Unternehmens, wie die Financial Times (Paywall) berichtet.
Im Fünfjahreszeitraum von 2014 bis 2018 stand Sorrell viereinhalb Jahre an der Spitze des Werbekonzerns, bevor er Mitte vergangenen Jahres das Unternehmen nach Vorwürfen von Fehlverhalten verlassen musste. Sorrell hat die Vorwürfe stets bestritten.
Nur wenige Wochen nach dem Ausscheiden bei WPP hatte Sorrell die neue Holding S4 Capital gegründet. Mit ihr übernahm er in der Folge die kalifornische Digitalagentur Mighty Hive sowie die niederländische Digitalagenturgruppe Media Monks.
Hohe Beträge an WPP zurückgezahlt
Besonders die Übernahme von Media Monks wurde von WPP heftig kritisiert, da Sorrell noch als WPP-Chef eine mögliche Übernahme durch WPP sondiert hatte. Die Konzernführung um den neuen CEO Mark Read drohte sogar damit, künftig noch ausstehende Bonuszahlungen aufgrund der Verletzung der Vertraulichkeit zurückzuhalten.
Davon ist jetzt aber keine Rede mehr. Offensichtlich sind die Anwälte von WPP zu dem Schluss gekommen, dass es für einen solchen Schritt keine rechtliche Basis gibt.
Zurückgezahlt hat dagegen Sorrell Anfang des Jahres 200.000 Pfund an WPP. Dabei soll es sich um Reisekosten für sich und seine Familie handeln, die über WPP abgerechnet worden waren. Außerdem hat es laut FT noch eine weitere, nicht näher spezifizierte Rückzahlung in Höhe „von weniger als eine Million Pfund“ gegeben.
Sorrell hält weiterhin einen Aktienanteil an WPP von 1,4 Prozent. Dies entspricht – trotz des derzeitigen Kursverlustes – einem Wert von rund 150 Millionen Pfund.