EU:
Die Reaktionen auf die Google-Rekordstrafe
Die harte EU-Strafe gegen den US-Konzern lässt die Google-Gegner jubeln.
Im jahrelangen Wettbewerbsverfahren um die Shopping-Suche von Google greift EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager mit einem Rekord-Bußgeld durch. Google hält sich offen, gegen die Strafe von 2,42 Milliarden Euro vor Gericht zu ziehen. W&V hat einige Reaktionen zum Thema des Tages gesammelt.
Der Betroffene:
Google äußert sich zuerst einmal in einem Blog-Beitrag: "Wenn man online einkauft, will man die Produkte, die man sucht, schnell und einfach finden", schreibt Chefjurist Kent Walker. Der Konzern konterte in dem bereits seit 2010 laufenden Verfahren stets mit dem Argument, die mit Fotos und Details "verbesserten" Suchergebnisse in der Shopping-Suche erleichterten Nutzern die Auswahl und den Kontakt zu Händlern: "Das ist keine Bevorteilung, sondern wir hören unseren Kunden zu."
Die Konkurrenz:
Der Google-Wettbewerber Foundem hat die Kartellstrafe der EU-Kommission gegen den Internet-Riesen begrüßt. "Es kann nicht viele Wettbewerbs-Fälle geben haben, bei denen es für Verbraucher, Unternehmen und Innovation um mehr ging", erklärte die Mitgründerin des britischen Suchmaschinenbetreibers, Shivaun Raff, am Dienstag in London. Foundem ist ein Hauptbeschwerdeführer in dem Kartellverfahren der EU-Kommission gegen Google wegen der Shopping-Suche.
Das Netz:
Die Verleger:
Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) und Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) loben Brüssel. "Wir begrüßen, dass die Kommission der Missbrauchsbeschwerde unserer Verbände stattgegeben und Google zur Gleichbehandlung aller Angebote verpflichtet hat", so die Präsidenten von VDZ und BDZV, Stephan Holthoff-Pförtner und Mathias Döpfner. "Wichtig ist nun vor allem, dass Google wirksam und nachhaltig alle Selbstbegünstigungen abstellt und wieder für einen fairen Wettbewerb zwischen Online-Angeboten sorgt", sage die Verleer.
Damit nicht genug. In einer gemeinsamen Erklärung heißt es: Die Kommission soll nun rasch dafür sorgen, dass auch die weiteren laufenden Verfahren gegen das US-Unternehmen zum Abschluss gebracht werden. Insbesondere sei der unautorisierten Nutzung von Verlegerinhalten und der Bündelung von Android mit anderen Google-Diensten Einhalt zu gebieten.