Das zeigte sich besonders am Tag des letzten Vorrunden-Spiels: Der Technologiespezialist stellte eine deutlich höhere Conversion Rate fest, einen höheren durchschnittlichen Warenkorb sowie vergleichsweise mehr als eine Verdopplung des Anteils der Beauty- und Fitnessbranche an den analysierten Online-Verkäufen.

"Um Werbung zu Mega-Events wie der Fußball-WM auszuspielen, sind ein Maximum an Consumer Insights und Branchenkenntnisse notwendig. Die Ergebnisse der Analysen zeigen, dass die E-Commerce-Branche das Second-Screen-Verhalten ihrer Zielgruppen unbedingt detailliert auswerten sollte, um mit den gewonnenen Erkenntnissen ihre Online-Marketing-Kampagnen zu optimieren", kommentiert Frank Rauchfuß, Geschäftsführer und CEO des Technologieunternehmens Intelliad Media.

So veränderte sich der Verkehr während der WM-Spiele

Nicht nur der Online-Verkehr lässt sich mit modernen Analyseverfahren untersuchen, sondern auch die tatsächlichen Reisebewegungen der Deutschen. Das hat Telefónica Next im Auftrag des Bundesverbands Digitale Wirtschaft e.V. (BVDW) getan. Während der drei WM-Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gingen die Reisebewegungen durchschnittlich um 37 Prozent zurück. Das Public Viewing zog Frauen wie Männer fast gleichermaßen an.
Während des Spiels gegen Mexiko am Sonntag nahm der Verkehr um 38 Prozent ab, um 39 Prozent am Samstag gegen Schweden und um 36 Prozent am Mittwoch gegen Südkorea, verglichen mit dem Referenztag. Mittwochs und sonntags nahm der Verkehr dafür vor den Spielen überdurchschnittlich zu. Das legt nahe, dass die Menschen hier andere Orte aufsuchten, um die Spiele anzuschauen, zum Beispiel Freunde besuchten oder an Public-Viewing-Events teilnahmen.
Drei der bundesweit größten Public-Viewing-Angebote hat Telefónica Next die ersten beiden Spiele der deutschen Mannschaft untersucht: die Fanmeile zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor in Berlin sowie die Veranstaltungen auf dem Hamburger Heiliggeistfeld und in der Frankfurter Commerzbank-Arena.
Beim Public Viewing zeigt sich, dass Frauen fast genauso WM-begeistert wie Männer waren: 54 Prozent der Besucher waren männlich, 46 weiblich. Den höchsten Frauenanteil hatte dabei das Hamburger Heiliggeistfeld: Hier waren 47,5 Prozent Zuschauerinnen anzutreffen. In Frankfurt waren die Public Viewer geringfügig älter als auf den anderen untersuchten Fanfesten. Während die 25- bis 29-Jährigen in Berlin die stärkste Altersgruppe stellten, waren es in Frankfurt die 30- bis 34-Jährigen.
Auch von ausländischen Touristen in Deutschland wird das Public Viewing der WM-Spiele gerne genutzt. Zu den fußballbegeisterten Besuchern gehören vor allem US-Amerikaner und Briten. BVDW-Geschäftsführer Marco Junk: "Eine Fußball-Weltmeisterschaft begeistert das ganze Land, von allen Altersgruppen über die Geschlechter hinweg. Umso wichtiger ist es für Wirtschaft, Handel und Verkehr, auf die massenhaften Bewegungen und Aktionen der Menschen vorbereitet zu sein. Die anonymisierte Nutzung von Bewegungsdaten dient dabei der besseren Planung."
Die Analysetools, mit denen Telefónica Next Verkehr und das Public Viewing beispielhaft betrachtet, werden von Verkehrssektor, Handel und Tourismus genutzt, um unter anderem den Nahverkehr oder den Kundenservice besser an den tatsächlichen Bedarf anzupassen. "Unsere Datenanalysen tragen dazu bei, dass Reisende im Nahverkehr leichter einen Sitzplatz bekommen oder dass Händler den idealen Standort für eine neue Filiale finden können", erklärt Jens Lappoehn, Geschäftsführer Advanced Data Analytics bei Telefónica Next.
Methodik der WM-Auswertung
Im Regelbetrieb von Telefónica Deutschland fallen Mobilfunkdaten von über 45 Millionen Anschlüssen an. Diese entstehen, wenn Handys mit den Mobilfunkzellen kommunizieren. Telefónica Deutschland anonymisiert diese täglich rund fünf Milliarden Datenpunkte über ein dreistufiges Verfahren mit der so genannten Data Anonymization Plattform. Die Plattform wurde von Telefónica Deutschland in Abstimmung mit der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) entwickelt und ist TÜV-zertifiziert. Dabei können auch anonyme soziodemographische Daten wie Alter und Geschlecht einfließen, die aus Vertragsdaten stammen. Durch die Anonymisierung ist die Privatsphäre von Einzelpersonen jederzeit geschützt, während die statistische Aussagekraft über das Bewegungsverhalten von Gruppen erhalten bleibt. Einzelbewegungen lassen sich daraus nicht ableiten.
Um die Auswirkungen der Deutschland-Spiele auf den Verkehr nachzuvollziehen, verglichen Telefónica Next und Teralytics die Gesamtzahl der Bewegungen in Deutschland während der Spiele der Nationalmannschaft mit dem gleichen Zeitpunkt der Vorwoche. Erfasst werden erst Bewegungen ab zwei Kilometer Länge, egal ob Bahn, Straße oder Luft. Solche Auswertungen unterstützen Lösungen im Bereich smarte Städte, Verkehr, Handel und Tourismus.

Intelliad

Annette Mattgey, Redakteurin
Autor: Annette Mattgey

Seit 2000 im Verlag, ist Annette Mattgey (fast) nichts fremd aus der Marketing- und Online-Ecke. Als Head of Current Content sorgt sie für aktuelle Geschichten, Kommentare und Kampagnen auf wuv.de. Außerdem verantwortet sie das Themengebiet People & Skills.